Paradromius ruficollis

Paradromius ruficollis (Motschulsky, 1844) (Abb. 1), in der einschlägigen Literatur vor 2000 noch unter dem Namen Dromius strigiceps (Reitter, 1905) geführt (z. B. Marggi 1992), wurde am 25. Oktober 2012 zum dritten Mal überhaupt und 34 Jahre nach dem letzten Fund in der Schweiz nachgewiesen. Nach M...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Marggi, Werner, Germann, Christoph
Format: Other/Unknown Material
Language:unknown
Published: 2013
Subjects:
Online Access:https://zenodo.org/record/8083008
https://doi.org/10.5281/zenodo.8083008
Description
Summary:Paradromius ruficollis (Motschulsky, 1844) (Abb. 1), in der einschlägigen Literatur vor 2000 noch unter dem Namen Dromius strigiceps (Reitter, 1905) geführt (z. B. Marggi 1992), wurde am 25. Oktober 2012 zum dritten Mal überhaupt und 34 Jahre nach dem letzten Fund in der Schweiz nachgewiesen. Nach Marggi (1992) und Luka et al. (2009) lagen bisher erst von zwei Fundorten aus der Schweiz insgesamt sieben Belegtiere vor (Tab. 1). P. ruficollis gilt als sehr selten gefundene und sehr lokal vorkommende Art (Hurka 1996), meist – wie auch beim aktuellen Fund – werden nur Einzelexemplare gefunden. Eine Ausnahme stellt der Fund von sechs Exemplaren durch Pierre Scherler 1978 auf dem Grammont dar. P. ruficollis ist weit verbreitet, von Japan und Korea im Osten über die Mongolei, Russland, Zentralasien bis nach Europa (Kabak 2003, Persohn 2006, Anichtchenko 2013). In Europa ist P. ruficollis nur vereinzelt gefunden worden (Abb. 2). Kabak (2003) gibt Österreich, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Tschechien, Polen und die Slowakei an. Im Nachbarland Österreich wurde der bisher einzige Nachweis 1975 erbracht, jedoch erst Jahre später gemeldet (Geiser 1999). Über die Lebensweise von P. ruficollis sind bisher nur wenige Aspekte bekannt geworden, und die Biologie liegt noch im Dunkeln. Der vorliegende Fund wurde mithilfe eines Käfersiebs an einem nach Westen exponierten, sehr steilen, grasigen Abhang mit teils freiliegenden (Kalk-) Felsrippen auf subalpiner Höhe gemacht (Abb. 3). Dabei wurden Moospolster, Polsterpflanzen (Saxifraga oppositifolia) und Pflanzenstreu (vorwiegend abgestorbene Grashorste) durchgesiebt. Das Tier wurde vermutlich in seinem Winterquartier gefunden. Gemäss der späten Funddaten trifft dies auch bei den anderen, bisher aus der Schweiz bekannten Funde zu. Nach Auskunft von Claude Besuchet (Genf) an den Erstautor wurden auch die bisherigen Funde mit dem Käfersieb beim Aussieben der Boden- und Pflanzenstreu im alpinen Grasland gemacht. Hurka (1996) und Persohn (2006) charakterisieren die Biotope von P. ...