Vom Meltdown zum Showdown? : Herausforderungen und Optionen für Governance in der Arktis

Der Arktis wird seit einigen Jahren wieder ein erhöhtes politisches Interesse zuteil. Drei Entwicklungen wirken dabei zusammen: erstens der Klimawandel, der das Eis der Arktis schmelzen lässt und neue Chancen, wie zum Beispiel die Erschließung von Rohstoffen, eröffnet, aber auch neue Risiken produzi...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Humrich, Christoph, Wolf, Klaus Dieter
Format: Text
Language:German
Published: Wissenschaftliche Einrichtungen. HSFK-Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung 2011
Subjects:
Online Access:http://edoc.vifapol.de/opus/volltexte/2013/4281/
Description
Summary:Der Arktis wird seit einigen Jahren wieder ein erhöhtes politisches Interesse zuteil. Drei Entwicklungen wirken dabei zusammen: erstens der Klimawandel, der das Eis der Arktis schmelzen lässt und neue Chancen, wie zum Beispiel die Erschließung von Rohstoffen, eröffnet, aber auch neue Risiken produziert, wie etwa die Gefahr einer neuen geostrategischen Konfrontation; zweitens der Wirtschaftswandel. In Russland, Grönland, Norwegen und Alaska ist die wirtschaftliche Wohlfahrt sehr stark von der Rohstoffausbeute abhängig. Da zum einen Exporterlöse steigen, zum anderen weiter südlich bereits erschlossene Quellen ihr Fördermaximum erreicht haben, drängt es die Ökonomien dieser Staaten weiter in die hohe Arktis hinein. Drittens hat es einen Rechtswandel gegeben. Mit dem Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen sind die rechtlichen Rahmenbedingungen für eine Ausbeutung der Festlandsockelressourcen gesetzt worden. Die arktischen Staaten können und müssen jetzt ihre Ansprüche geltend machen. Allen alarmistischen Zwischenrufen zum Trotz vollzieht sich die Aufteilung des Festlandsockels aber in relativ geordneten Bahnen und lässt sich aus einer Governance-Perspektive angemessener erfassen als mit Konfrontationsszenarien. Auf diese Weise können die politischen Herausforderungen in den Vordergrund gerückt werden, die arktisches Regieren bewältigen müsste. Drei normative Ziele gilt es dabei zu wahren: Frieden, nachhaltige Entwicklung und Freiheit und Selbstbestimmung der arktischen indigenen Völker.