Holozäne Klimaänderungen und Waldgrenzschwankungen in den Alpen

Nach der letzten Maximalvereisung (LGM) Nord-Amerikas und N-Europas vor etwa 20.000 Jahren begannen die Eisschilde abzuschmelzen. Im Spätglazial, das um 10.000 BP endete, erfolgten noch letzte kleine Gletschervorstöße und um 13.000 BP begann die Wiederbewaldung der Alpen. Zu Beginn des Holozäns setz...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Burga, C A
Other Authors: Lozán, José L, Breckle, Siegmar-W, Escher-Vetter, Heidi, Grassl, Hartmut, Kasang, Dieter, Paul, Frank, Schickhoff, Udo, Lozán, J L ( José L ), Breckle, S ( Siegmar-W ), Escher-Vetter, H ( Heidi ), Grassl, H ( Hartmut ), Kasang, D ( Dieter ), Paul, F ( Frank ), Schickhoff, U ( Udo )
Format: Book Part
Language:German
Published: Wissenschaftliche Auswertungen 2020
Subjects:
Online Access:https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/192998/
https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/192998/1/2020_Burga_Klima_Holzan_Juni_2020final_copy.pdf
https://www.klima-warnsignale.uni-hamburg.de/buchreihe/hochgebirge/
https://doi.org/10.5167/uzh-192998
Description
Summary:Nach der letzten Maximalvereisung (LGM) Nord-Amerikas und N-Europas vor etwa 20.000 Jahren begannen die Eisschilde abzuschmelzen. Im Spätglazial, das um 10.000 BP endete, erfolgten noch letzte kleine Gletschervorstöße und um 13.000 BP begann die Wiederbewaldung der Alpen. Zu Beginn des Holozäns setzte eine schnelle Erwärmung mit raschem Anstieg der Waldgrenze bis über 2.100 m Meereshöhe ein. Diese Wärmegunst war bedingt durch die größte Nähe der Sonne zur Erde im Nordsommer, wodurch die N-Halbkugel von ca. 9.000-5.000 BP an der Obergrenze der Erdatmosphäre ca.7% mehr Sonnenenergie erhielt und dadurch bis zu 2 K wärmer als heute war. Diese rund 4.000 Jahre dauernde Wärmeperiode mit um 1-2 K höheren Jahresmitteltemperaturen, das mittelholozäne sogenannte Klimaoptimum (Hypsithermal), wurde durch fünf Kaltphasen mit Waldgrenzeabsenkungen von ca. 100 Höhenmetern und Gletschervorstößen unterbrochen. Um 8.000-5.500 BP lag im Wärmeoptimum (Atlantikum) die Waldgrenze bis in Höhen von 2.300-2.400 m, d.h. 80-100 Höhenmeter über der heutigen Position. Nachdem im Mittleren Subboreal um ca. 4.000-3.700 BP die Waldgrenzen nochmals höchste Lagen erreichten, folgten um 3.500-3.100 BP und 2.830-2.270 BP Waldgrenzeabsenkungen von 40-100 m sowie Gletschervorstöße in den Ost- und Zentralalpen. Zwischen der römerzeitlichen Klimagunst und der hochmittelalterlichen Wärmeperiode folgte eine Abkühlung mit erneuten Gletschervorstößen und Waldgrenzeabsenkungen, die sich mit zunehmenden anthropogenen Einflüssen überlagern. Die Kleine Eiszeit (ca. 1320-1850 AD) war gekennzeichnet durch markante Gletschervorstöße und häufigere Unwetter mit Wirkung auf das sozio-ökonomische und kulturelle Leben. Holocene climate variations and timber line fluctuations of in the Alps: After the last glacial maximum (LGM) in N-America and N-Europe, the large ice shields started to melt. After the last smaller glacier advances reforestation started at about 13,000 BP in the Alps, and the full glacial period ended at 10,000 BP. At the onset of the Holocene, ...