Das grosse Sterben der Pflanzen aufgedeckt Vegetation viel später als angenommen umgewälzt

Zürich. Paläontologen aus Zürich haben einen grossen Irrtum bezüglich der Erdgeschichte aufgedeckt. Die Forschenden vom Paläontologischen Institut und Museum der Universität Zürich haben über 400 Meter mächtige Sedimente aus dem Nordosten Grönlands untersucht. Dabei stellten sie fest, dass sich die...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Hochuli, Peter A, Bucher, Hugo
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: Basler Zeitung 2016
Subjects:
Online Access:https://www.zora.uzh.ch/id/eprint/132363/
https://www.zora.uzh.ch/132363
https://www.genios.de/document?id=BAZ__2016062918194522174
Description
Summary:Zürich. Paläontologen aus Zürich haben einen grossen Irrtum bezüglich der Erdgeschichte aufgedeckt. Die Forschenden vom Paläontologischen Institut und Museum der Universität Zürich haben über 400 Meter mächtige Sedimente aus dem Nordosten Grönlands untersucht. Dabei stellten sie fest, dass sich die Vegetation vor rund 250 Millionen Jahren innerhalb weniger Tausend Jahre komplett änderte. Samenfarne und Nadelhölzer wurden demnach durch eine von Sporenpflanzen geprägte Flora abgelöst, wie die Uni Zürich gestern mitteilte. Sporenpflanzen wie Farne seien dafür bekannt, lebensfeindliche Bedingungen besser überstehen zu können als höher entwickelte Pflanzen. Diese Umwälzung der Vegetation fand ungefähr 500000 Jahre nach dem grossen Massenaussterben am Übergang vom Perm zur Trias statt. Bei Letzterem verschwanden fast alle meeresbewohnenden Arten und zwei Drittel aller Reptilien und Amphibienarten. Bisher war man davon ausgegangen, dass sich die Umwelt in der Unteren Trias allmählich erholte. Nun zeigt das Team um Peter A. Hochuli und Hugo Bucher von der Uni Zürich jedoch, dass der wirkliche Einschnitt in der Flora erst in der Unteren Trias stattfand, viel später als bisher angenommen. Weltweites Phänomen Die Veränderung war auch nicht nur auf Grönland beschränkt, wie die Uni Zürich schreibt. Auch in Sedimenten aus Pakistan hatten die Forscher bereits vor einigen Jahren erste Hinweise auf die grossen Umwälzungen in der Flora entdeckt. Neuere Studien australischer Wissenschaftler haben zudem gezeigt, dass sich auch Australiens Pflanzenwelt erst lange nach der Perm-Trias-Grenze grundlegend veränderte. Wie es zu dieser globalen Krise der Pflanzenwelt kam, ist noch unklar. "Wir sehen jedoch einen Zusammenhang zwischen diesem bisher unbekannten, weltweiten Ereignis und den enormen Vulkanausbrüchen, die aus der Unteren Trias des heutigen Sibirien bekannt sind", liess sich Hugo Bucher in der Mitteilung zitieren.