Die ostseefinnischen Minderheitssprachen in Russland seit dem Ende des 19. Jahrhunderts

In dieser Arbeit wird die Entwicklung der kleinen ostseefinnischen Sprachen in Russland seit dem Ende der Zarenzeit bis heute bearbeitet. Diese Arbeit ist aber soziolinguistisch zu verstehen, was bedeutet, dass hier vor allem die historischen und politischen Einflüsse auf diese Sprachen seit dem End...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Schwarz, Christian
Format: Thesis
Language:unknown
Published: 2009
Subjects:
Online Access:http://othes.univie.ac.at/7764/
Description
Summary:In dieser Arbeit wird die Entwicklung der kleinen ostseefinnischen Sprachen in Russland seit dem Ende der Zarenzeit bis heute bearbeitet. Diese Arbeit ist aber soziolinguistisch zu verstehen, was bedeutet, dass hier vor allem die historischen und politischen Einflüsse auf diese Sprachen seit dem Ende des 19. Jahrhunderts behandelt werden. Bis zur Oktoberrevolution war Russland vor allem agrarisch organisiert, was den kleinen ostseefinnischen Völkern die Möglichkeit gab, abgeschlossen von den anderen zu leben und so ihre Sprache zu bewahren. Mit der Oktoberrevolution wurde dies unmöglich, da Russland nun industrialisiert wurde und diese Völker somit gezwungen waren, russische Schulen zu besuchen und in die Städte zu ziehen. Es gab zwar eine Nationalitätenpolitik, die diesen Völkern die Möglichkeit geben sollte ihre Sprache zu verwenden, diese Programme griffen jedoch zu kurz und Stalins Russifizierungspolitik beendete dann auch diese Versuche. Auch Stalins Nachfolger konnten und wollten diese Politik im Grunde nicht ändern. Mit der Machtübernahme Gorbatschows kam dann für diese Völker wieder eine Hoffnung auf und es wurden erneut Programme für diese Völker gestartet, jedoch die wirtschaftlichen Probleme Russlands in den 1990er Jahren machten diese Hoffnungen wieder zunichte. Trotzdem haben diese Völker heute mehr Freiheiten als früher.