| Summary: | Debris flows (deutsch: Murgänge) sind die häufigsten Massenbewegungen in Gebirgsgebieten. Die wichtigsten Ziele dieser Arbeit sind die multitemporale Analyse der Murgang Aktivitäten und die Veränderung ihrer Sedimentquellen in den letzten 70 Jahren, die geomorphologische Charakterisierung und die Evaluierung der Transportsverhältnisse in zwei kleinen Einzugsgebieten im Vinschgau in Südtirol. Die zwei Einzugsgebiete dieser Arbeit sind das Tschenglser Tal (10,7 km2) und der Pleisserbach Einzugsgebiet (3,6 km2). Sie befinden sich auf der orographisch rechten Seite des Haupttales mit Exposition in Richtung Norden und Nordwesten. Das Tschenglser Tal weißt eine breite Permafrost Schicht, auf die auch einige Blockgletscher hinweisen, eine kleine alluviale Ebene und eine relativ gut entwickelte Vegetation auf. Das Pleisserbach Einzugsgebiet hat höhere Hangneigungen, Vegetation fehlt fast komplett und weist den Ortler Gletscher in seinem höchsten Bereich auf. Die Analyse der Murgang Aktivität in den letzten 70 Jahren in Tschengls zeigt, dass sich die Erosions- und Ablagerungsflächen von verschiedenen Ereignissen ohne wichtige Veränderungen in dem analysierten Zeitraum entwickelt haben. Die einzige Ausnahme ist auf zwei außergewöhnliche Ereignisse im Jahr 1999 zurückzuführen. Die Analyse bei dem Pleisserbach Einzugsgebiet zeigt eine relativ gleichbleibende der Aktivität bis 1993 und dann eine starke Zunahme in den letzten 20 Jahren. Tschengls ist vergleichsweise komplexer, da dort kolluviale Transportverhältnisse überwiegen mit einer leichten Tendenz von fluvial re-arragement. Gebietsweise herrschen vollständige alluviale Eigenschaften. Dieses Einzugsgebiet kann bezüglich der debris flow Aktivitäten als „supply-limited“ identifiziert werden. Im Pleisserbach Einzugsgebiet überwiegen kolluviale Transportverhältnisse. Das System des Pleisserbach Einzugsgebietes kann als „transport-limited“ interpretieren.
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