The UN declaration on the rights of indigenous peoples within a human rights-based development approach

Bis Ende der 1960er Jahre wurden indigene Völker noch nicht innerhalb der internationalen Gemeinschaft wahrgenommen, sondern eher als nationales Problem von Staaten selbst betrachtet. Erst durch geopolitische Veränderungen der Nachkriegszeiten konnten sich indigene Völker auch auf der globalen Arena...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Mayer, Michaela
Format: Thesis
Language:unknown
Published: 2013
Subjects:
Online Access:http://othes.univie.ac.at/28260/
Description
Summary:Bis Ende der 1960er Jahre wurden indigene Völker noch nicht innerhalb der internationalen Gemeinschaft wahrgenommen, sondern eher als nationales Problem von Staaten selbst betrachtet. Erst durch geopolitische Veränderungen der Nachkriegszeiten konnten sich indigene Völker auch auf der globalen Arena etablieren. Zwar leben überdurchschnittlich viele Indigene unter der Armutsgrenze, doch werden sie meistens von allgemeinen Entwicklungsansätzen übergangen, die ihre spezifische kulturellen Sichtweisen außer Acht lassen und sogar oftmals zu der Zerstörung sowie Ausbeutung ihrer traditionellen Länder und Kulturen beitragen. Unzufrieden und ernüchtert von Rückschlägen im eigenen Staat, haben sich indigene Völker seit Anfang der 1970er Jahre zu transnationalen aktivistischen Netzwerken zusammengeschlossen, um auf einer internationalen Ebene Anerkennung für ihre angestammten Rechte zu fordern. Durch ihre ähnlichen Erfahrungen mit Kolonialismus, Assimilierung und Diskriminierung, konnten sie bald eine gemeinsame Position entwickeln und so die günstigen Umstände ausnützen, innerhalb der Vereinten Nationen gehört zu werden. Diese sich neu entwickelnden internationalen Normen, vor allem bezüglich einem Recht auf Selbstbestimmung, kollektive Landrechte, kulturelle Diversität und ihr freier, vorinformierter Konsens wurden schließlich in der UN Deklaration für die Rechte Indigener Völker (UNDRIP) kodifiziert, welche nun den umfassendsten internationalen Referenzrahmen für indigene Rechte darstellt. Indigenen Völkern geht es in ihren Anliegen daher nicht primär um Armutsbekämpfung, sondern vor allem um das Recht auf Selbstbestimmung, daher ihr Leben bzw. ihre Zukunft selbst bestimmen zu können. Ein alternatives Verständnis von Entwicklung als Erweiterung der Freiheiten und Möglichkeiten sein Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten, basierenden auf Grundgedanken von Amartya Sen, könnte eine andere Betrachtungsweise darstellen, das Streben von indigenen Völkern nach Selbstbestimmung zu erfassen. Als wichtiger Referenzrahmen für indigene Rechte kann daher die UNDRIP selbst als rechtlich unverbindliches Instrument innerhalb eines HRBDA genutzt werden, um Staaten an ihre Verpflichtungen bezüglich die Umsetzung von Menschenrechten zu erinnern, in diesem Fall insbesondere indigener Rechte. Obwohl Kanada generell eine recht gute internationale Reputation genießt, konzentrieren sich Agenden bezüglich indigener Völker meist auf sozioökonomische Maßnahmen, oder versuchen vielmehr speziell in der Provinz British Columbia, die verfassungsrechtlich anerkannten Landrechte von First Nations zu beseitigen. Um seinem positiven Image wirklich gerecht zu werden, könnte Kanada massiv zu einer Verbesserung der Situation von indigenen Völkern beitragen, in dem es indigene Rechte, jedoch insbesondere ihr Recht auf Selbstbestimmung anerkennt und umsetzt, wie Studien bereits belegen. Up until the 1960s, indigenous peoples were not regarded as a matter of international concern but rather a domestic problem. Only through changes in the geopolitical order of Post-World War times and increasing globalization could indigenous peoples gain ground within the global arena. Over- represented amongst the world’s poor, they see themselves on the losing end of mainstream development approaches due to cultural insensitive programs and large scale projects often leading to severe destruction and exploitations of their traditional lands and cultures. Tired and frustrated of national policies undermining their inherent rights, indigenous peoples started organizing themselves in the beginning of the 1970s to transnational advocacy networks in order to strive for recognition of their indigenous rights on an international scale. Due to shared experiences of colonialization, assimilation and discrimination, indigenous peoples soon found common positions and proved successful to strategically use the favorable conditions of the times and gained ground within the United Nations which was increasingly willing to deal with indigenous concerns. In the emergence of new international norms regarding indigenous peoples, particularly their right to self-determination, collective land rights, cultural distinctiveness and their free prior informed consent, the UN Declaration on the Rights of Indigenous Peoples (UNDRIP) provides the most comprehensive and progressive international legal framework for indigenous rights. Instead of focusing on poverty eradication, indigenous peoples primarily focus on their right to self-determination to be able to determine their lives as well as future according to their cultural values and traditions. Thus through a different understanding of development, which aims on expanding the freedoms and opportunities of people based on considerations of Amartya Sen, a Human Rights-based Approach to Development (HRBDA) could offer an alternative way to reflect their strive for their indigenous rights. Thus, even as a non-binding instrument, the UNDRIP offers a main point of reference in order to press states to fulfill their duties within international human rights law by realizing those new emerging indigenous norms. Though Canada generally enjoys a fairly good international reputation, policies regarding First Nations have merely focused on closing gaps on socio economic standards while particularly in the province of British Columbia, ongoing negotiation processes on unsettled lands are trying to extinguish their constitutionally recognized Aboriginal title, thus collective land rights. While those policies have failed so far to address systematic root causes of marginalization, studies suggest that by recognizing their right to self-determination and thus fulfilling its duty within international human rights law, Canada could significantly improve the overall situation and well-being of First Nations.