From Inuit point of view

Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem indigenen Film in Kanada. Filmgeschichtlich betrachtet waren indigene Bevölkerungsgruppen in Nordamerika bereits in der Stummfilmzeit des Kinos filmischen Fremddarstellungen ausgesetzt. Erst seit den 1970er Jahren sind indigene FilmemacherInnen i...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Jahn, Christoph Johannes
Format: Thesis
Language:unknown
Published: 2012
Subjects:
Online Access:http://othes.univie.ac.at/24980/
Description
Summary:Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem indigenen Film in Kanada. Filmgeschichtlich betrachtet waren indigene Bevölkerungsgruppen in Nordamerika bereits in der Stummfilmzeit des Kinos filmischen Fremddarstellungen ausgesetzt. Erst seit den 1970er Jahren sind indigene FilmemacherInnen im kanadischen Raum aktiv und setzen den jahrelangen Fremddarstellungen eigene filmische Arbeiten entgegen. Das Medium Film gibt Indigenen die Möglichkeit, ihre Kultur aus ihrer eigenen Perspektive darzustellen und sich politisch zu artikulieren. Die Arbeit konzentriert sich im Speziellen auf das indigene Volk der Inuit und deren autonome Bildproduktion, wobei der Spielfilm ATANARJUAT (CA 2001) des Inuit-Filmemachers Zacharias Kunuk im Zentrum steht. Auffallend ist, dass der Film die ursprüngliche Inuit-Kultur „authentisch“ und „realitätsnah“ widerspiegelt und eine Visualität besitzt, die den Sehgewohnheiten widerspricht. In der Arbeit wird demnach untersucht, welche stilistischen und ästhetischen Mittel der Film aufweist und inwiefern sich Kunuks Produktionen sowohl von nicht-indigenen als auch von anderen indigenen Produktionen unterscheiden. Das erste Kapitel schafft einen Überblick über das indigene Filmschaffen in Kanada. Dabei ist es zunächst erforderlich, die Bezeichnung „indigener Film“ zu charakterisieren und indigene Produktionen von nicht-indigenen Filmproduktionen abzugrenzen. Bevor Zacharias Kunuks Filmschaffen behandelt werden kann, wird im zweiten Kapitel vorerst auf den kulturellen Hintergrund der im Norden Kanadas lebenden Inuit eingegangen. Des Weiteren wird aufgezeigt, wie es zu einer eigenen Bildproduktion in der Kultur der Inuit kommt. Im Hauptteil wird schließlich der Film ATANARJUAT hinsichtlich seiner filmischen Gestaltung einer eingehenden Analyse unterzogen. Dabei wird überprüft, ob die herausgearbeiteten stilistischen und ästhetischen Merkmale auch in den nachfolgenden Spielfilmproduktionen von Igloolik Isuma Productions, der Produktionsfirma von Zacharias Kunuk, aufzuweisen sind. Ziel ist es, die Besonderheit und Einzigartigkeit in der filmischen Gestaltung aufzuzeigen und zu ergründen, wie und mit welchen Stilmitteln Authentizitäts-Effekte in dem Film erzeugt werden. Im vierten und letzten Teil der Arbeit wird die Bedeutung, die das Medium Film für die Inuit-Kultur hat, herausgearbeitet und das Problem der Stereotypisierung und Klischeeisierung der Inuit im Film aufgegriffen. The present thesis deals with indigenous film in Canada. Indigenous peoples in North America have been exposed to alien depictions ever since the silent film era. In Canada, it has only been since the 1970’s that indigenous filmmakers began to engage in contrasting these long lasting alien depictions with their own films. The medium film allows indigenous peoples to represent their culture from a distinct perspective and to articulate themselves in a political way. This work focuses on the Inuit in particular and their autonomous production of films. Special emphasis in the present thesis will be laid upon the feature film ATANARJUAT (CA 2001) by Inuit-filmmaker Zacharias Kunuk. The film reflects the traditional Inuit-culture in an “authentic“ and “realistic“ way and has a unique visuality that is in contrast to filmic conventions. Therefore, the thesis analyses the style and aesthetics of the film and how Kunuk’s work differs from non-indigenous as well as other indigenous productions. The first chapter provides an overview of the indigenous film in Canada. Firstly it is necessary to characterize the term “indigenous film“ and to discriminate between indigenous and non-indigenous films. The second chapter accentuates the cultural background of the Inuit people living in the northern part of Canada which will subsequently allow for an examination of the filmic work of Zacharias Kunuk. Furthermore this chapter illustrates how the Inuit began to make their own films. The main part analyses the film ATANARJUAT in consideration of its filmic presentation. Additionally this part examines whether the stylistic and aestetic characteristics can be found in the subsequent features by Igloolik Isuma Productions, the production company of Zacharias Kunuk. The aim is to reveal the film’s uniqueness in terms of its filmic presentation and to figure out how its authenticity is being generated. Finally the last part of the study is to emphasize the importance of the medium film for the Inuit-culture and focuses on stereotypes that are being used to depict the Inuit in film.