Paläoklima-Modellierungen für das Obermiozän : Reaktionen des General Circulation Model ECHAM 3 auf systematische Veränderungen von Orographie und SST
Mit Klimamodellen werden gemeinhin das rezente Klimasystem sowie zukünftige Klimaveränderungen untersucht. Diese Modelle können aber auch auf Klimate vergangener Abschnitte der Erdgeschichte angewandt werden. Experimente zum Paläo-Klima ermöglichen neben der Modellierung des Klimas Untersuchungen zu...
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Other Authors: | |
Format: | Doctoral or Postdoctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Universität Tübingen
2004
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Online Access: | http://hdl.handle.net/10900/48705 http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:21-opus-15384 |
Summary: | Mit Klimamodellen werden gemeinhin das rezente Klimasystem sowie zukünftige Klimaveränderungen untersucht. Diese Modelle können aber auch auf Klimate vergangener Abschnitte der Erdgeschichte angewandt werden. Experimente zum Paläo-Klima ermöglichen neben der Modellierung des Klimas Untersuchungen zur Konsistenz der mit verschiedenen Methoden und Ansätzen gewonnenen Proxydaten. Auch können Verlässlichkeit und Aussagekraft des Klimamodelles selbst einer Prüfung unterzogen werden. Mangels eines umfassenden Verständnisses der komplexen Prozesse im Klimasystem enthalten Modelle notwendig Unsicherheiten, die stets beschränkten Rechnerkapazitäten zwingen den Modellierer zu Vereinfachungen durch Parameterisierung von Prozessen. Wegen der Komplexität der kausalen Zusammenhänge wird die Interpretation der erzeugten Daten umso schwieriger, je weiter sich das Modell vom optimierten rezenten Zustand entfernt. In dieser Arbeit wird insbesondere die sukzessive Anpassung der Modell-Orographie des Atmosphärenmodelles (AGCM) ECHAM 3 an die Situation im Torton untersucht. In den globalen Simulationen zum Oberen Miozän sind die Alpen, Himalaya und Tibet gegenüber heute abgesenkt, Grönland ist eisfrei. Der Nordatlantik erhält damit einen zyklonaleren Charakter, verbunden mit einem Anstieg der Wintertemperaturen in Europa und verstärktem Luftmassentransport im Atlantik nach Norden. Der asiatische Wintermonsun wird verstärkt, der Sommermonsun geschwächt. In weiteren Experimenten werden ergänzend zur Orographie die Meeresoberflächentemperaturen (SST) modifiziert. Da nur wenige Isotopendaten für deren globale Rekonstruktion im Oberen Miozän vorliegen, werden zwei hypothetische Szenarien für das Torton angenommen mit vorgeschriebenen SST in einem statischen Ozean. Die SST haben global eine weitaus stärkere Wirkung auf das Klima als die Veränderungen an der Orographie. Die Saisonalität auf den Kontinenten folgt verstärkt den Anomalien der SST. Der geschwächte meridionale Gradient der SST hat eine schwächende Wirkung auf die ... |
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