"Untersuchungen zum Vorkommen von Capillaria hepatica und Metazestoden der Cyclophyllida bei Wildmäusen in Deutschland"

Insgesamt 1746 Kleinsäuger aus den Familien Muridae (Murinae, Arvicolinae) und Soricidae aus dem Naturschutzgebiet ”Großer Hakel” (Sachsen-Anhalt) und der Tagebaufolgelandschaft ”Phönix-Ost und Rusendorf” Meuselwitz (Thüringen) wurden auf einen Befall mit Capillaria hepatica und Metazestoden von Ban...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Schmidt, Steffen
Other Authors: Universität Leipzig
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: 2004
Subjects:
man
Online Access:https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:15-qucosa-37230
https://ul.qucosa.de/id/qucosa%3A10946
https://ul.qucosa.de/api/qucosa%3A10946/attachment/ATT-0/
Description
Summary:Insgesamt 1746 Kleinsäuger aus den Familien Muridae (Murinae, Arvicolinae) und Soricidae aus dem Naturschutzgebiet ”Großer Hakel” (Sachsen-Anhalt) und der Tagebaufolgelandschaft ”Phönix-Ost und Rusendorf” Meuselwitz (Thüringen) wurden auf einen Befall mit Capillaria hepatica und Metazestoden von Bandwürmern (Cyclophyllida) untersucht. Das Tiermaterial stammte aus genehmigten faunistischen Untersuchungen aus den Jahren 1993 bis 1997 in Zusammenarbeit mit der Universität Halle und dem Naturkundemuseum "Mauritianum" Altenburg. Alle Mäuse wurden seziert und der Brust- und Bauchraum einschließlich aller Organoberflächen, der Subkutis, des Gehirns und der Leber untersucht. Eine Altersbestimmung der Wirte erfolgte bei den untersuchten Rötelmäusen (Clethrionomys glareolus). Erstmals in Deutschland konnte im Hakel ein stabiles Endemiegebiet von Capillaria hepatica bei Wildmäusen nachgewiesen werden. Die aus dem ”Großen Hakel” stammenden Gelbhals- (Apodemus flavicollis) und Rötelmäuse wiesen Befallshäufigkeiten von 8,5 bzw. 15,1 % auf, die Eizahlen pro Leber lagen zwischen 67 und 3 600 000. Weibliche Mäuse zeigten eine höhere Befallshäufigkeit als männliche Mäuse. Bei den Rötelmäusen konnte ein Anstieg der Befallshäufigkeit von 5,8 % der bis zu 3 Monate alten bis auf 28,6 % der bis zu einem Jahr alten Tiere beobachtet werden. Patente Infektionen waren erst in der Altersgruppe 3-6 Monate nachzuweisen. In dem Untersuchungsgebiet Meuselwitz war Capillaria hepatica bei den untersuchten 1069 Muridae und Soricidae nicht nachweisbar. Eine aktuelle Übersicht der weltweit in 53 Ländern festgestellten 137 Wirtsarten aus 25 Säugetierfamilien von Capillaria hepatica wurde zusammengestellt. Die Familie Muridae stellt mit 83 Arten die bedeutendste Wirtsgruppe dar. Bisher wurde über 56 Capillaria-hepatica-Infektionen beim Menschen (davon 39 Kinder) aus 18 Ländern berichtet. Die Leitsymptome der Erkrankung beim Menschen sind intermittierendes Fieber, Hepatomegalie, Leukozytose mit hochgradiger, persistierender Eosinophilie, Anämie, ...