Flächendeckende Analyse der atlantischen Zirkulation während der Heinrich-Ereignisse 1 & 2

Die Atlantische meridionale Umwälzzirkulation (AMOC) hat entscheidenden Einfluss auf das globale Klima durch den Transport von Wärmeenergie und der Umverteilung von Kohlenstoff in Atmosphäre und Tiefsee. Eine bedeutende Aufgabe der Paläozeanographie ist daher die Rekonstruktion vergangener Zustände...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Antz, Benny
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: 2017
Subjects:
530
550
Online Access:https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/22570/
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/22570/1/Antz_Dissertation.pdf
https://doi.org/10.11588/heidok.00022570
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:16-heidok-225709
Description
Summary:Die Atlantische meridionale Umwälzzirkulation (AMOC) hat entscheidenden Einfluss auf das globale Klima durch den Transport von Wärmeenergie und der Umverteilung von Kohlenstoff in Atmosphäre und Tiefsee. Eine bedeutende Aufgabe der Paläozeanographie ist daher die Rekonstruktion vergangener Zustände der AMOC, um daraus mögliche Szenarien zukünftiger Klimaveränderungen abzuleiten. Besonderes Interesse gilt der Frage nach der Beeinträchtigung der AMOC durch Süßwassereinträge aufgrund schmelzender Eismassen. Sogenannte Heinrich-Ereignisse, geprägt durch Einträge von großen Mengen an Süßwasser in den Nordatlantik durch schmelzende Eisberge, ermöglichen die Untersuchung des Verhaltens der AMOC unter solchen Bedingungen. Durch das Abschmelzen wird ein Kollaps der nördlichen Tiefenwasserbildung während der Heinrich-Ereignisse angenommen, welcher weitreichende Folgen für die atlantische Zirkulation mit sich bringt. Für die Rekonstruktion der atlantischen Zirkulation hat sich die Analyse des Verhältnisses von Protactinium-231 zu Thorium-230 (231Pa/230Th) aus marinen Sedimenten etabliert. In dieser Arbeit wurde eine 231Pa/230Th-Datenbank aus publizierten Ergebnissen erstellt und durch neue Messungen an Sedimentkernen des atlantischen Ozeans erweitert. Stärke und Geometrie der AMOC der Heinrich-Stadiale 1 und 2 werden durch diese neue Datenbasis abgeleitet. Im Kontext des Abschmelzens der grönländischen Eisschilde und zunehmendem Niederschlag im Nordatlantik, könnten Heinrich-Ereignisse folglich als Modell-Szenarien ausgelegt werden, um unser Verständnis einer bevorstehenden Reaktion der AMOC auf den Klimawandel zu verbessern.