Genetische Analysen zur Brutbiologie des Sibirischen Trauerschnäppers (Ficedula hypoleuca sibirica Khakhlov, 1915)

Ziel dieser Arbeit war die genetische und brutbiologische Untersuchung einer Brutpopulation des Sibirischen Trauerschnäppers (Ficedula hypoleuca sibirica). Hierfür lagen 1.969 Blutproben aus 250 Nestern einer kompletten Brutpopulation eines Beprobungsareales (Experimental Plot, Control Plot, South P...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Bauer, Andreas
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: 2015
Subjects:
500
570
590
Online Access:https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/18674/
https://archiv.ub.uni-heidelberg.de/volltextserver/18674/1/Dissertation_2015_01_07_doppelseitigA.pdf
https://doi.org/10.11588/heidok.00018674
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:16-heidok-186746
Description
Summary:Ziel dieser Arbeit war die genetische und brutbiologische Untersuchung einer Brutpopulation des Sibirischen Trauerschnäppers (Ficedula hypoleuca sibirica). Hierfür lagen 1.969 Blutproben aus 250 Nestern einer kompletten Brutpopulation eines Beprobungsareales (Experimental Plot, Control Plot, South Plot) in den Waldgebieten von Tomsk aus dem Jahr 2005 vor. Es handelte sich zumeist um komplett beprobte Familien (Nester mit Vater, Mutter und Jungtieren). Zum Vergleich lagen noch 339 Proben aus Gärten und Parkanlagen der Innenstadt von Tomsk vor, die ebenfalls zumeist aus komplett beprobten Familien bestanden. Bei den Proben aus der Tomsker Innenstadt handelte es sich überwiegend um Verdachtsfälle polygyner Männchen. Die Alttiere wurden vor Ort morphologisch gesext. Nach der Isolierung von DNA aus den Blutproben wurden alle Individuen zudem einem genetischen Sexing unterzogen. Acht Mikrosatellitenloci (FHY336, FHY427, FHY403, FHY452, FHU1, FHU2, FHU3, FHU5) wurden für die genetische Untersuchung aus der Literatur ausgewählt. Über Multiplex-PCR mit jeweils vier analysierten Loci und anschließender Kapillargelelektrophorese (MEGABace) wurden alle Individuen untersucht. Für jeden Lauf an der MEGABace wurde mithilfe der Software Genetic Profiler Elektropherogramme erstellt und ausgewertet. Anschließend erfolgte eine Auswertung mithilfe spezieller Software (Excel Microsatellite Toolkit, CERVUS). Es überwogen monogame Familien. Daneben wiesen 23 % aller Nester Jungtiere außerhalb des Paarbundes (Extrapair Youngs, EPY) auf. Fast 10 % aller Nestlinge insgesamt waren EPYs. In 43 Fällen konnten die Väter der EPYs innerhalb der beprobten Männchen ermittelt werden. In 18 weiteren Fällen wurde das Vorkommen von floatern, d. h. Männchen ohne eigenes Revier, als Väter von EPYs diskutiert. Durch die genaue Dokumentation mit Daten zur Distanz zwischen den Nestern und der Brutdichte, konnte auf mögliche Gründe für EPYs eingegangen werden. Daneben wurden auch 8 Fälle von polyterritorialer Polygynie bei einigen Trauerschnäppermännchen ...