Permafrost und Felssturzaktivität in der zentralen Dachsteingruppe

Die Vergletscherung in der zentralen Dachsteingruppe ist seit dem letzten Höchststand Mitte des 19. Jahrhunderts dokumentiert worden. Weniger Informationen gibt es über die Permafrostverbreitung, obwohl diese zusammen mit der Entgletscherung einen wesentlichen Faktor in Bezug auf das Auftreten von F...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Gitschthaler, Christoph
Format: Master Thesis
Language:German
Published: 2015
Subjects:
Online Access:https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubg:1-84517
Description
Summary:Die Vergletscherung in der zentralen Dachsteingruppe ist seit dem letzten Höchststand Mitte des 19. Jahrhunderts dokumentiert worden. Weniger Informationen gibt es über die Permafrostverbreitung, obwohl diese zusammen mit der Entgletscherung einen wesentlichen Faktor in Bezug auf das Auftreten von Felsstürzen darstellt. Im Rahmen dieser Arbeit sollten neben Informationen zur aktuellen Vergletscherung Daten zur Permafrostverbreitung und zum derzeitigen und zukünftigen Felssturzpotential erhoben werden. Neben der Ermittlung des Gletscherstandes aller Einzelgletscher für das Jahr 2009 anhand von Orthophotos war ein erster wichtiger Schritt die genaue Darstellung des Gletscherrückzugs im Akkumulationsgebiet des Hallstätter und Schladminger Gletschers. Durch den Vergleich von digitalen Höhenmodellen sowie Orthophotos für den Zeitraum 1915-2009 konnten vertikale Abnahmen von bis zu 50 m ausgemacht werden. Im Bereich der Felsumrahmung der teilweise erst seit wenigen Jahrzehnten eisfrei gewordenen Flächen sollte anschließend das Permafrostvorkommen anhand der Messung der Basistemperatur der winterlichen Schneedecke (BTS) und der Bodenoberflächentemperatur (GST) sowie der elektrischen Widerstandstomographie (ERT) untersucht werden. Das Felssturzpotential sollte durch die Befragung von Stakeholdern und eigene Beobachtungen erhoben werden. Die BTS- und GST-Messergebnisse zeigen, dass Permafrost insbesondere in nordwest- bis nordostexponierten Felswänden wahrscheinlich ist. Die ERT-Daten können dies großteils bestätigen, weisen jedoch auf die Abnahme der Permafrostwahrscheinlichkeit im weniger steilen Gelände sowie in gratnahen Bereichen hin. Der Gletscher konnte als ein Faktor für die Verbreitung von Permafrost ausgemacht werden, wobei das Absinken von temperierten Gletscherarealen zu lokaler Aggradation von Permafrost führen kann. Die Lage von 15 nachgewiesenen Felsstürzen lässt auf eine weitgehende Zunahme des Sturzpotentials am Nordplateau schließen. The glaciation of the Dachstein massif has been investigated since ...