Untersuchungen zu Vegetation, Mikroklima und Permafrostverbreitung an einem Kondenswassermoor bei Schladming (Steiermark)

Das Steilhangmoor ?Toteisboden? im Untertal bei Schladming stellt, aufgrund seiner Lage, mikroklimatischen Ausprägungen, sowie physiognomischen Erscheinungsform eine ökologische Besonderheit im Ostalpenraum dar. Ziel dieser Arbeit ist es geomorphologische, mikroklimatische und vegetationsökologische...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Stiegler, Christian
Format: Master Thesis
Language:German
Published: 2011
Subjects:
Online Access:https://resolver.obvsg.at/urn:nbn:at:at-ubg:1-33250
Description
Summary:Das Steilhangmoor ?Toteisboden? im Untertal bei Schladming stellt, aufgrund seiner Lage, mikroklimatischen Ausprägungen, sowie physiognomischen Erscheinungsform eine ökologische Besonderheit im Ostalpenraum dar. Ziel dieser Arbeit ist es geomorphologische, mikroklimatische und vegetationsökologische Fragestellungen mit Hilfe von geophysikalischen Methoden, Temperaturdaten, sowie Hang- und Vegetationskartierungen zu beantworten. Außerdem wird ein Beweis für das Vorkommen von Permafrost erbracht. Die Zusammenführung aller Daten beschreibt Wechselwirkungen, Symbiosen und Verstärkungsprozesse des Gesamtsystems. Die Ergebnisse zeigen, dass gefrorene Sedimente mit unterschiedlicher Eissättigung im unteren Abschnitt der Hangfläche existieren. Dabei charakterisieren sich diese durch linsenförmige Strukturen und relative Oberflächennähe, wobei die vertikale Mächtigkeit ca. 15 bis 23 Meter beträgt. Die jahreszeitliche Variabilität des Permafrostkörpers ist an manchen Stellen hoch und von einer besonderen Dynamik. Kurz nach Ende der Schneeschmelze konnte die größte Mächtigkeit an gefrorenen Sedimenten festgestellt werden, im Spätherbst ein tendenzielles Minimum. Das Mikroklima besticht durch eine auffällige Kühle am Hangfuß und durch eine markante Milde in den oberen Hangzonen. Der Windröhreneffekt bedingt Temperaturanomalien, wobei dieser einen wesentlichen Anteil zum allgemeinen Energieentzug während des Winterhalbjahres und zum Erhalt des Permafrostkörpers hat. Die Analyse der Vegetation zeigt, dass seltene Pflanzenarten und dichte Moosteppiche die Moorfläche bestimmen. Dabei wurde eine Konzentration von kälteliebenden Pflanzengesellschaften und Treppenbulten aus rotem Torfmoos im nordwestlichen Moorbereich, dessen Temperaturcharakteristik äußerst kühl ist, beobachtet. Die Gesamtbetrachtung des Untersuchungsgebietes zeigt Wechselwirkungen und Selbstverstärkungsprozesse, wobei diese noch vielfältige Möglichkeiten für weitere Untersuchungen und Nachforschungen ermöglichen. The condensation mire ?Toteisboden? in the ...