Replikation von drei Säuger-Hepadnaviren im Amerikanischen Waldmurmeltier (Marmota monax) und Expression der viralen Oberflächenproteine in transgenen Pflanzen

Die Infektion von Waldmurmeltieren der USA (woodchucks) mit Hepadnaviren ist ein wichtiges Modell für die Hepatitis B Infektion des Menschen. Hepadnaviren sind sehr speziesspezifisch, z.B. kann das Virus des Menschen nicht Woodchucks infizieren. Daher war es von Interesse zu prüfen, ob Hepadnaviren...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Lorenz, Heike
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: 2023
Subjects:
Online Access:https://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/12803
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-47826
https://doi.org/10.22029/jlupub-12186
Description
Summary:Die Infektion von Waldmurmeltieren der USA (woodchucks) mit Hepadnaviren ist ein wichtiges Modell für die Hepatitis B Infektion des Menschen. Hepadnaviren sind sehr speziesspezifisch, z.B. kann das Virus des Menschen nicht Woodchucks infizieren. Daher war es von Interesse zu prüfen, ob Hepadnaviren aus verwandten Nagetieren in Woodchucks eine Infektion auslösen und wie diese verlaufen würde. In dieser Arbeit konnte zum ersten Mal die speziesübergreifende Infektion von adulten Amerikanischen Waldmurmeltieren (Woodchucks, Marmota monax) mit den artfremden Virusspezies GSHV des Erdhörnchens (Ground Squirrels, Spermophilus beecheyi) sowie ASHV des Arktischem Hörnchens (Arctic Squirrel, Spermophilus parryi kennicotti) gezeigt werden. Mit Woodchuck Hepatitis Virus (WHV) inokulierte Woodchucks dienten als Kontrollgruppe. Trotz gleicher Inokulationsdosis und unabhängig von der Virusspezies variierten die individuellen Infektionsverläufe stark hinsichtlich Intensität und Dauer der Virämie und Antigenämie. Bei den hoch replikativen Tieren wurden noch höhere Virus- und Antigenkonzentrationen als bei der akuten Hepatitis B des Menschen erreicht. Im Gegensatz zur menschlichen Hepatitis B war eine sehr rasche Eliminierung des Antigens aus dem Serum innerhalb von 1-2 Wochen und eine langsame Eliminierung des Virus, die bis zu vier Monate dauerte, zu beobachten. Bei allen Tieren konnte während der Viruselimination eine Reduktion der Virus-DNA im Serum um einige Zehnerpotenzen detektiert werden, bevor ein deutlicher Anstieg der leberspezifischen Enzyme (Sorbitol-Dehydrogenase, SDH) eine hepatozelluläre Schädigung erkennen ließ. Die vollständige Eliminierung des Virus war mit der Normalisierung der pathologischen SDH-Konzentrationen assoziiert. Die Detektion von Oberflächenantigen-Immunkomplexen kurz nach Erreichen der maximalen Virämie und Antigenämie zeigt, dass Antikörper gegen die viralen Hüllproteine (S, M, L) direkt an der Eliminierung viraler und subviraler Partikel beteiligt sind. Die individuellen Infektionsverläufe bei ...