Topographische Anatomie der Hintergliedmaße beim Habicht (Accipiter gentilis Linné, 1758)

Durch seine Größe und Gestalt, sein Verhalten und insbesondere seinen auffälligen Beuteerwerb, genießt der Habicht unter Falknern ein hohes Ansehen. Ergehört neben dem Steinadler und dem Wanderfalken zu den drei Greifvogelarten, die in Deutschland noch für die Beizjagd verwendet werden dürfen. Die L...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Wendt, Katrin
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: 2023
Subjects:
Online Access:https://jlupub.ub.uni-giessen.de//handle/jlupub/11226
http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:hebis:26-opus-2374
https://doi.org/10.22029/jlupub-10609
Description
Summary:Durch seine Größe und Gestalt, sein Verhalten und insbesondere seinen auffälligen Beuteerwerb, genießt der Habicht unter Falknern ein hohes Ansehen. Ergehört neben dem Steinadler und dem Wanderfalken zu den drei Greifvogelarten, die in Deutschland noch für die Beizjagd verwendet werden dürfen. Die Lebensform des Habichts und die Art des Nahrungserwerbs sind ausschlaggebend für die Besonderheiten der Muskeln der Hintergliedmaße. Es werdendie Muskeln, Gefäße und teilweise die Nerven mittels Fotografien und Zeichnungen dargestellt. Aus den Einzeldarstellungen wird im Anschluß eintopographisches Übersichtsbild erstellt. Es werden 8 Habichte von unterschiedlichem Geschlecht untersucht. Tiefgefrorene Tiere werden nach Fixierung in Klotz`scher Lösung überwiegend zurPräparation der Muskeln und Nerven verwendet. Frisch gestorbene Habichte dienen zur Herstellung anatomischer Korrosionspräparate, die in Anlehnung andas Schummersche Plastoid-Verfahren, einige davon unter Zugabe von Methylmetacrylat, angefertigt werden. Die präparierte Hintergliedmaße, die Gefäßausgüsse und die Röntgenaufnahme werden zur Dokumentation fotografiert. Von den Fotografien werdenFarbkopien und Zeichnungen erstellt. Folgende Befunde, die im Zusammenhang mit dem Beuteerwerb stehen, werden abweichend zu anderen Vogelartenerhoben: Der Musculus gastrocnemius, normalerweise der größte Muskel des Unterschenkels, wird beim Habicht an Größe von dem Musculus flexor hallucislongus weit übertroffen. Besitzt der Musculus extensor hallucis longus bei verschiedenen habichtsartigen Vögeln zwei Köpfe, weist der Habicht noch einendritten auf. Bei dem Musculus iliotibialis lateralis ist ein prae- und postazetabulärer Teil ausgebildet. Beim Habicht ist nur die Pars praeacetabularis anzutreffen.Ein Musculus flexor cruris lateralis kann nicht gefunden werden. Der Musculus caudoiliofemoralis besteht bei vielen Vögeln aus zwei gut zu unterscheidendenKöpfen, der Pars caudofemoralis und der Pars iliofemoralis. Der Habicht weist nur eine Pars caudofemoralis auf. Der ...