Schneeeigenschaften und Gletscherzonen der Antarktischen Halbinsel im Radarbild : thermische Phänomene der Schnee- und Firndecken im Hinterland der großen Schelfeisabbrüche

Vor dem Hintergrund eines zu beobachtenden regionalen Klimawandels und den damit einhergehenden Veränderungen der glazialen Systeme auf der Antarktischen Halbinsel werden im Rahmen dieser Arbeit die Nutzungsmöglichkeiten der Radarfernerkundung für ein konsistentes Überwachungsprogramm der Schneedeck...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Rau, Frank
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: 2004
Subjects:
Online Access:https://freidok.uni-freiburg.de/data/1370
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bsz:25-opus-13704
https://freidok.uni-freiburg.de/dnb/download/1370
Description
Summary:Vor dem Hintergrund eines zu beobachtenden regionalen Klimawandels und den damit einhergehenden Veränderungen der glazialen Systeme auf der Antarktischen Halbinsel werden im Rahmen dieser Arbeit die Nutzungsmöglichkeiten der Radarfernerkundung für ein konsistentes Überwachungsprogramm der Schneedecken evaluiert. Die Ergebnisse zeigen dabei, daß sich durch die Auswertung von SAR-Daten unterschiedlicher räumlicher und zeitlicher Auflösung wesentliche Aspekte der thermischen Entwicklung und der Metamorphosegeschichte der Schneedecken sowohl der tiefergelegenen Bereiche als auch der Hochlagen in ihrer meridionalen und zonalen Differenzierung beschreiben lassen. Das auf der Rückstreucharakteristik der untersuchten Flächen basierende Klassifizierungskonzept der Radargletscherzonen erweist sich hierbei als wirksames Hilfsmittel zur Ableitung der flächenhaften Ausdehnung und Verteilung verschiedener Zustandsformen der lokalen Schneedecken und ermöglicht die Beobachtung der sich saisonal, periodisch oder episodisch verlagernden Grenzlinien, denen eine wichtige Indikatorfunktion zur Beschreibung von Witterung und Klima im Untersuchungsraum zukommt. Insbesondere in den bislang durch eine defizitäre Datenlage gekennzeichneten Plateauregionen der Antarktischen Halbinsel nördlich 70° S ergeben sich aus der Erfassung und Beobachtung der Trockenschneelinie im Zeitraum zwischen 1991 und 2000 neue Erkenntnisse über deren klimatische Entwicklung und den Einfluß singulär auftretender Wärmeereignisse auf die Schneedecken dieser Gebiete. Auf der Applikation eines Radarrückstreumodells basierende Simulationen der Grenzliniendynamik weisen auf die im Rahmen einer Zyklonalwetterlage durch Advektion warm-feuchter Luftmassen und den daraus resultierenden Energietransferprozessen in Gang gesetzte Schmelz-Gefrier-Metamorphose als ursächlichen Impuls für eine aufwärts gerichtete Verschiebung hin. Demgegenüber führt die durch Tauvorgänge ungestörte Akkumulation einer Trockenschneedecke ausreichender Mächtigkeit zu einer Verlagerung in ...