Raumnutzung und Vergesellschaftung von Alpenschneehühnern Lagopus mutus im grönländischen Sommer

In den Jahren 1996-1999 wurden auf der Insel Traill (Nordost-Grönland) insgesamt 15 Alpenschneehühner (7 M, 8 W) zwischen Anfang Juni und Mitte August telemetrisch überwacht, wodurch umfangreiche Daten zu Raumnutzung und Vergesellschaftung während der Brut- und Aufzuchtzeit gesammelt werden konnten....

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Lieser, Manfred, Zakrzewski, Marek
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: 2008
Subjects:
Online Access:http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/frontdoor/index/index/docId/9526
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hebis:30-1107021
http://nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn:nbn:de:hebis:30-1107021
http://publikationen.ub.uni-frankfurt.de/files/9526/Raumnutzung_und_Vergesellschaftung_von_Alpenschneehuehnern.pdf
Description
Summary:In den Jahren 1996-1999 wurden auf der Insel Traill (Nordost-Grönland) insgesamt 15 Alpenschneehühner (7 M, 8 W) zwischen Anfang Juni und Mitte August telemetrisch überwacht, wodurch umfangreiche Daten zu Raumnutzung und Vergesellschaftung während der Brut- und Aufzuchtzeit gesammelt werden konnten. Neu sind die Angaben über die räumliche Nähe von Paarpartnern zueinander und von Hennen zum Neststandort. Je nach Fortpflanzungsstatus der Vögel ergaben sich unterschiedliche Streifgebietsgrößen. Reproduzierende W zeigten eine relativ starke Bindung an den Neststandort und bewegten sich mit ihren kleinen Küken auf 30-60 ha Fläche. Hennen, die ihr Gelege verloren, konnten bis 3,5 km abwandern. Die Streifgebiete von Hähnen waren zumeist deutlich größer (68-745 ha), der maximale Abstand zwischen zwei Ortungen eines Hahnes betrug knapp 7 km. Hähne, die eine brütende Partnerin hatten, entfernten sich zeitweise mehr als 1 km vom Nest und wurden gelegentlich mit anderen Hennen angetroffen. Nach Schlupf der Küken hielten einige Hähne Kontakt zu den Familien und halfen bei der Feindvermeidung. Als Paarungssystem ist fakultative Polygynie anzunehmen, die den jährlich wechselnden ökologischen Bedingungen Rechnung trägt. Ab Mitte Juli etwa erlischt die Territorialität der Hähne, und die Alpenschneehühner bilden kleine M- oder größere gemischte Gruppen, die sich auf der Suche nach neuen Nahrungsressourcen über mehr als 5 km verlagern können. From 1996-1999, 15 ptarmigan (7 M, 8 W) were radio-tracked between early June and mid-August on Traill Island (northeastern Greenland), providing many data about spacing and social behaviour during the breeding and chick-rearing period. We obtained new information concerning the spatial separations of paired individuals and the relocations of W relative to the nest site, during their daily movements. The birds had different home ranges depending on their reproductive status. Breeding W stayed close to the nest, and later, with their chicks, remained within areas of 30-60 ha. Some W that had lost their clutch to predators left the breeding ground and moved as far away as 3.5 km. In most cases the home ranges of M were considerably larger (68-745 ha); the maximum distance between two relocations of one individual reached 7 km. Cocks having an incubating female occasionally travelled more than 1 km away and were sometimes seen with another female. After hatching, some cocks kept close to the broods and assisted in predator avoidance. The mating systemappears to be facultative polygyny, allowing ptarmigan to adapt to annually varying ecological conditions in the high Arctic. From mid-July onwards, the M are no longer territorial, and ptarmigan form small groups of M or bigger groups comprising both sexes and young. These groups may search for new food resources at distances of over 5 km.