Die Faktoren des maritimen Umfeldes und deren sicherheitspolitische Implikationen bis 2030+

Die derzeitige Entwicklung im Bereich der maritimen Sicherheitspolitik lässt darauf schließen, dass neuartige Rahmenbedingungen und Bedrohungsszenarien den Charakter der Sicherheits- und Verteidigungspolitik im 21. Jahrhundert grundlegend ändern werden. An die Stelle von Risikofaktoren, die einen fl...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Albrecht, Torsten
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: Universität der Bundeswehr München, Fakultät für Staats- und Sozialwissenschaften 2013
Subjects:
Online Access:http://athene-forschung.unibw.de/node?id=90661
https://athene-forschung.unibw.de/doc/90661/document.pdf
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:706-3067
Description
Summary:Die derzeitige Entwicklung im Bereich der maritimen Sicherheitspolitik lässt darauf schließen, dass neuartige Rahmenbedingungen und Bedrohungsszenarien den Charakter der Sicherheits- und Verteidigungspolitik im 21. Jahrhundert grundlegend ändern werden. An die Stelle von Risikofaktoren, die einen flächendeckenden, bündnisweiten Krieg in Europa induzieren konnten, ist nun eine Vielzahl von maritimen Faktoren getreten, die sich regional sehr unterschiedlich ausprägen können. Mit Blick auf die globale maritime Entwicklung bis 2030+, die von veränderten Eisbedeckungsflächen im Arktischen Ozean, Veränderungen der Meeresnutzung bzw. der maritimen Wirtschaft und auch gesellschaftlich-politischer Faktoren geprägt sein wird, ergeben sich neue gesellschaftliche und sicherheitspolitische Interessen verschiedener Staaten und Bündnisse, denen die für die Außen- und Sicherheitspolitik Verantwortlichen Rechnung tragen müssen. Dies impliziert die Möglichkeit der kurzfristigen, unmittelbaren An- und Abforderung maritimer Fähigkeiten, in der Regel im Rahmen der NATO oder der EU, auch mit nur kurzen Vorwarnzeiten. In erster Linie, wenn auch nicht ausschließlich, betrifft dieser Sachverhalt die europäische Peripherie. In diesem Rahmen ist eine Langzeitplanung inklusive einer sicherheitspolitischen Früherkennung und Vorsorge notwendig, um auch unwahrscheinliche Szenarien, abgeleitet aus sicherheitspolitischen maritimen Faktoren, einbeziehen zu können. Besonders für die EU und die Bundesrepublik Deutschland spielt die Frage nach maritimen Gegebenheiten auf allen Ebenen und in allen Bereichen des öffentlichen Lebens eine große Rolle. Für diese weitestgehend außenhandelsorientierten und dadurch maritim abhängigen Nationen rücken, neben ungestörten Wirtschaftsströmen auf dem Land-, Luft- und Seeweg, sowie dem Zugriff auf natürliche Ressourcen, vor allem geo- und sicherheitspolitische Aspekte ins Blickfeld, aus denen sich neue Handlungsfelder der Sicherheits- und Verteidigungspolitik ergeben könnten. Neben den Faktoren, die im ...