Wasservogeljagd und „Landschaft der Angst“ in einem Ramsar- und Natura 2000-Gebiet, dem Drugeon-Becken (Doubs, Frankreich)

International audience Im Ramsar- und Natura 2000-Gebiet des Drugeon-Beckens scheint die Jagd auf Wasservö- gel eine „Landschaft der Angst“ (engl. ‚landscape of fear‘) zu schaffen. Es wurden in sechs aufeinanderfolgenden Jahren entlang des Flusses Zählungen durchgeführt, welche zeigen, dass mehrere...

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Bibliographic Details
Main Authors: Michelat, Dominique, Giraudoux, Patrick
Other Authors: Laboratoire Chrono-environnement (UMR 6249) (LCE), Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS)-Université de Franche-Comté (UFC), Université Bourgogne Franche-Comté COMUE (UBFC)-Université Bourgogne Franche-Comté COMUE (UBFC)
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:French
Published: HAL CCSD 2022
Subjects:
Online Access:https://hal.science/hal-03705035
Description
Summary:International audience Im Ramsar- und Natura 2000-Gebiet des Drugeon-Beckens scheint die Jagd auf Wasservö- gel eine „Landschaft der Angst“ (engl. ‚landscape of fear‘) zu schaffen. Es wurden in sechs aufeinanderfolgenden Jahren entlang des Flusses Zählungen durchgeführt, welche zeigen, dass mehrere jagdbare Arten (Krickente Anas crecca, Stockente Anas platyrhynchos, Reiherente Aythya fuligula, Teichhuhn Gallinula chloropus und Blässhuhn Fulica atra) und zwei geschützte Arten (Höckerschwan Cygnus olor und Zwergtaucher Tachybaptus ruficollis) in Dörfern und nicht bejagten Flussabschnitten eine viel höhere Dichte aufweisen als in bejagten Gebieten. Im Gegensatz dazu wird die räumliche Verteilung von drei geschützten Arten (Graureiher Ardea cinerea, Silberreiher Ardea alba und Eisvogel Alcedo atthis) und einer jagdbaren Art (Wasserralle Rallus aquaticus) entlang des Flusses nicht durch die Jagd beeinflusst. Ergänzend dazu zeigen Zählungen während 14 Jahren entlang von zwei Transekten im unteren Teil des Tals, dass die Bestände von sechs jagdbaren Arten (Krickente, Stockente, Reiherente, Teichhuhn, Blesshuhn und Bekassine Gallinago gallinago) und zwei geschützten Arten (Graureiher und Zwergtaucher) nach Eröffnung der Jagd abnehmen, obwohl sie aufgrund der Zugphänologie dieser Arten eigentlich ansteigen müssten. Ausserdem änderten Krickenten, Stockenten, Löffelenten Spatula clypeata, Reiherenten, Zwergtaucher, Teichhühner, Blässhühner und Bekassinen auf diesen Transekten ihre Raumnutzung nach Jagdbeginn und mieden Bereiche, in denen sie Gefahr laufen, abgeschossen zu werden. In der ersten Septemberhälfte betrug die Zahl der bejagdbaren Vögel entlang der beiden Transekten an Tagen mit offener Jagd nur 48% bzw. 31% der Zahl an Tagen, als die Jagd nicht erlaubt war. Im Gegensatz dazu unterschieden sich im selben Zeitraum die Zahlen der geschützten Wasservögel nicht signifikant zwischen Tagen mit offener und mit geschlossener Jagd. The Drugeon Basin is a Ramsar and Natura 2000 area (Ramsar and Natura 2000) where ...