Wie findet man schwer zu erfassende Arten? Vorteile und Limitierungen von Artenspürhunden

Im Naturschutz stehen wir häufig vor dem Problem, dass viele Arten schwer zu erfassen (also zu „monitoren") sind. Das betrifft hauptsächlich Arten, die im Verborgenen leben, nachtaktiv sind oder sich nicht mit herkömmlichen Methoden fangen lassen. Hinzu kommt, dass etliche dieser Arten zwar auf...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Grimm-Seyfarth, Annegret, Klenke, Reinhard
Other Authors: Schüler, C., Kaul, P.
Format: Book Part
Language:German
Published: Verlag Dr. Kovač, Hamburg 2019
Subjects:
Online Access:https://www.ufz.de/index.php?en=20939&ufzPublicationIdentifier=21940
https://verlagdrkovac.de/978-3-339-11044-2.htm
Description
Summary:Im Naturschutz stehen wir häufig vor dem Problem, dass viele Arten schwer zu erfassen (also zu „monitoren") sind. Das betrifft hauptsächlich Arten, die im Verborgenen leben, nachtaktiv sind oder sich nicht mit herkömmlichen Methoden fangen lassen. Hinzu kommt, dass etliche dieser Arten zwar auf der einen Seite gefährdet sind, auf der anderen Seite aber immer wieder zu Konflikten im Zusammenleben mit demMenschen führen (Henle et al. 2013). Prominente Beispiele für solche Arten in Deutschland und Nachbarländern sind der Eurasische Wolf (Canis lupus), der Eurasische Luchs (Lynx lynx), und der Fischotter(Lutra lutra), welche alle mindestens lokal als stark gefährdet sowie im Anhang IV der FFH-Richtlinie gelistet sind, aber vor Ort häufig zu erheblichen Konflikten mit Menschen führen. Ohne umfangreiche Monitoringdatenist es allerdings sehr schwer bis unmöglich, evidenzbasierte Aussagen zu der Verbreitung, dem Populationsstatus oder der weiteren Entwicklung solcher Arten zu treffen, was jedoch für einen angemessenenArtenschutz und Artmanagement notwendig wäre. Im September 2018 fand in Rheinbach das 4. Symposium für Odorologie – Faszinosum Spürhunde unter dem Titel „Dem Geruch auf der Spur“ statt. Mehr als 300 Fachleute aus Wissenschaft, Behörden, Militär, Zoll, Hilfsorganisationen, Jagd und Sport aus aller Welt trafen sich zu einem fachlichen Austausch. Die große Resonanz der Veranstaltung zeigt wiederholt, wie wichtig doch dieser Austausch für alle ist. Das Einsatzgebiet von Spürhunden für die unterschiedlichsten Aufgaben, von Natur- und Pflanzenschutz bis hin zur Polizei- und Militärarbeit, wird immer breiter gefächert. Eingefahrene Ausbildungsmethoden werden langsam den neueren Erkenntnissen angepasst, ohne dass die Erfahrungen aus vielen Jahren verloren gehen. Die Veranstaltungen haben gezeigt, dass wir noch mehr Raum für Diskussion und Austausch bieten müssen, ohne jedoch eine bestimmte Philosophie oder Ausbildungsform in den Mittelpunkt zu stellen. Die Vielfalt und der Erfahrungsaustausch lassen uns hoffentlich ...