Modellierung und Messung von Permafrosttemperaturen im Gipfelgrat der Zugspitze, Deutschland

Im Gebiet der Zugspitze, dem mit 2962 m ü.M. höchsten Berg Deutschlands, sind auch die bedeutendsten Permafrostvorkommen des Landes zu finden. Der Felsgrat der Zugspitze ist steil und stark bebaut. Schon während der Bauarbeiten in den 1960er Jahren wurden massives Eis in Klüften und gefrorene Locker...

Full description

Bibliographic Details
Published in:Geographica Helvetica
Main Authors: Nötzli, J., Gruber, S., Poschinger, A.
Format: Text
Language:English
Published: 2018
Subjects:
Online Access:https://doi.org/10.5194/gh-65-113-2010
https://gh.copernicus.org/articles/65/113/2010/
Description
Summary:Im Gebiet der Zugspitze, dem mit 2962 m ü.M. höchsten Berg Deutschlands, sind auch die bedeutendsten Permafrostvorkommen des Landes zu finden. Der Felsgrat der Zugspitze ist steil und stark bebaut. Schon während der Bauarbeiten in den 1960er Jahren wurden massives Eis in Klüften und gefrorene Lockersedimente entdeckt. Allfällige Stabilitätsprobleme durch Permafrostdegradation können entscheidende Konsequenzen auf Bauwerke haben. Deshalb wurde im August 2007 für langfristige Permafrostbeobachtung eine Bohrung quer durch den Gipfelgrat gemacht und mit einer Thermistorenkette ausgestattet. In einer Vorstudie wurden die Temperaturverhältnisse mit Computermodellen simuliert. Resultate zeigen Permafrost mit Temperaturen bis etwa -3 °C in der Nordseite und in Teilen der Südseite. Die Permafrostgrenze verläuft im Inneren des Grates und ist im oberen Bereich fast senkrecht. Die nach der Realisierung der Bohrung gemessenen Temperaturen sind etwas niedriger als im Modell, stimmen aber im Allgemeinen gut mit den Ergebnissen der Simulation überein, insbesondere wenn auch transiente Effekte und der Einfluss latenter Wärme berücksichtigt werden. Monitoring und Modellstudien des Permafrosts in der Zugspitze werden im Rahmen von internationalen Projekten weitergeführt und ausgebaut.