Untersuchungen zur Entwicklung des Gebisses beim Ostatlantischen Seehund (Phoca vitulina vituina L.)

Für die Untersuchungen standen 33 juvenile und subadulte sowie drei Föten des Ostatlantischen Seehunds (Phoca vitulina) zur Verfügung. Die Köpfe der Tiere waren zunächst eingefroren und wurden später in Bouin`scher Lösung oder Formalin fixiert und aufbewahrt. Von allen Tieren erfolgte eine Aufbereit...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Matzke, Tjorven
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: Tierärztliche Hochschule 2001
Subjects:
Online Access:https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:95-84321
https://elib.tiho-hannover.de/receive/etd_mods_00003006
https://elib.tiho-hannover.de/servlets/MCRFileNodeServlet/etd_derivate_00003006/matzket_2001.pdf
http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=345276922
Description
Summary:Für die Untersuchungen standen 33 juvenile und subadulte sowie drei Föten des Ostatlantischen Seehunds (Phoca vitulina) zur Verfügung. Die Köpfe der Tiere waren zunächst eingefroren und wurden später in Bouin`scher Lösung oder Formalin fixiert und aufbewahrt. Von allen Tieren erfolgte eine Aufbereitung verschiedener Proben einschließlich des Caninus mit Einbettung in den Kunststoff Technovit 7100. Anschließend folgte die weitere histologische Aufarbeitung (H.E.-, Toluidinblau-, Azan- und Pikrosiriusrot-Färbung). Weiterhin wurden die Kieferhälften makromorphologische analysiert. Von den mit Biozym SE mazerierten Kieferteilen wurden verschiedene Abschnitte der Zähne einzeln vermessen; zudem konnten mit Hilfe der herkömmlichen Technik sowie mit Feinfokus-Verfahren Röntgenaufnahmen angefertigt werden. Abschließend wurden die Schmelz- und Dentindicken sowie die Pulpaabmessungen erfasst. Die Zähne des Seehunds entsprachen in ihren Strukturen denen der landlebenden Säugetiere. Allerdings waren im Vergleich zu anderen Carnivoren Anpassungen des Gebisses an die aquatische Nahrung zu erkennen. So war kein Brechscherenmechanismus mehr vorhanden, und die Postcaninen zeigten mit einer Haupt- und 1-3 mesialen sowie 1-2 distalen Nebenspitzen eine erhöhte Anzahl von Zahnspitzen. Darüber hinaus standen die Postcaninen schräg gestellt im Kiefer, wobei sich die Pc2 und Pc3 sowie Pc3 und Pc4 überlappten. Der Pc3 war im Oberkiefer mit 8,9 mm (Messung von mesial nach distal) und im Unterkiefer mit 9,2 mm der größte Zahn des jeweiligen Zahnbogens. Bei subadulten Seehunden erschien das Wurzelwachstum beendet und die Wurzelöffnung des Caninus war auf 2,75 mm (OK) bzw. 2,1 mm (UK) im Durchmesser verengt, aber noch nicht komplett verschlossen. Der histologische Aufbau des Zahnes für Schmelz, Dentin und Pulpa stimmte mit demjenigen anderer Säugetiere überein. Die Schmelzdicken wurden an fünf Stellen der Canini gemessen und betrugen zwischen 0,098 mm und 0,245 mm. Die Dentinschichten nahmen an der Zahnspitze mit zunehmenden Alter von 1,15 ...