Zur Distanzimmobilisation des Eurasischen Luchses (Lynx lynx)
Für den Eurasischen Luchs (Lynx lynx) wurde ein modernes, tierart- und tierschutzgerechtes Anästhesie- und Immobilisationsverfahren erarbeitet. Erstmals werden statistisch gesicherte Daten einer nahezu vollständigen Anästhesieüberwachung bei dieser Felidenart vorgestellt. Zur Schonung der Probanden...
Main Author: | |
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Format: | Doctoral or Postdoctoral Thesis |
Language: | German |
Published: |
Tierärztliche Hochschule
2001
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Subjects: | |
Online Access: | https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:95-84530 https://elib.tiho-hannover.de/receive/etd_mods_00002987 https://elib.tiho-hannover.de/servlets/MCRFileNodeServlet/etd_derivate_00002987/schoenej_2001.pdf http://gso.gbv.de/DB=2.1/PPNSET?PPN=346884373 |
Summary: | Für den Eurasischen Luchs (Lynx lynx) wurde ein modernes, tierart- und tierschutzgerechtes Anästhesie- und Immobilisationsverfahren erarbeitet. Erstmals werden statistisch gesicherte Daten einer nahezu vollständigen Anästhesieüberwachung bei dieser Felidenart vorgestellt. Zur Schonung der Probanden fand ein praxisnahes und unter Feldbedingungen einsetzbares nicht bzw. minimal invasives Monitoring Verwendung. Anhand der Überwachung von Reflexerregbarkeit, Schmerzempfinden, Muskelrelaxation, Atem-, Kreislauf- und Stoffwechselfunktionen wurden die klinische Eignung und die veterinärmedizinische Praktikabilität einer Medetomidin/Ketamin-Anästhesie beim Luchs überprüft. Die Untersuchungen wurden unter weitestgehend standardisierten Bedingungen und unter Berücksichtigung der Geschlechter sowie unterschiedlicher Alters- und Gewichtsklassen an 17 Versuchstieren durchgeführt. Das Alter der 10 männlichen (davon 1 Kastrat) und der 7 weiblichen Tiere reichte von etwa 3 Jahren bis 14 ½ Jahren, bei einem Körpergewicht von 16,8 kg bis 35 kg. Es wurden – nach geschätztem Körpergewicht – 0,03 mg/kg Kgw Medetomidin und 3 mg/kg Kgw Ketamin auf Distanz injiziert (0,0319 ± 0,0031 mg/kg Kgw Medetomidin und 3,19 ± 0,31 mg/kg Kgw Ketamin absolut). Alle experimentell-anästhesiologischen Immobilisationen wurden mit diagnostischen und/oder therapeutischen Maßnahmen verbunden. In 5 min-Intervallen (15 min bis 45 min nach Injektion) wurden Daten der Reflexaktivität, des Schmerzempfindens, der Muskelrelaxation, der Atemfrequenz, des ausgeatmeten Kohlendioxids (Kapnometrie), der peripheren Sauerstoffsättigung (Pulsoximetrie), der Herzfrequenz, der indirekten Blutdruckmessung, der kapillären Rückfüllungszeit, der Schleimhautfarbe und der Thermoregulation in einem eigens für diese Studie entwickelten Anästhesieprotokoll dokumentiert. Die Aufzeichnungen der Elektrokardiogramme sowie die venösen Blutgasanalysen (inkl. Säure-Basen-Status) erfolgten in 10 min-Intervallen (15 min bzw. 20 min bis 45 min bzw. 50 min nach Injektion). Die mittlere ... |
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