Untersuchungen zu den Entwicklungsbedingungen des Europäischen Hummers Homarus gammarus bei Helgoland in Freiland und Labor

Die vorliegende Dissertation ist Teil des wissenschaftlichen Begleitprogramms für die vom Land Schleswig-Holstein finanzierte Artenhilfsmaßnahme „Wiederaufstockung für die Hummerpopulation bei Helgoland“. Historische Fangstatistiken wurden im Freilandteil der Arbeit analysiert und um aktuelle Datens...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Mehrtens, Folke
Other Authors: Buchholz, Friedrich (Prof. Dr.)
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky 2011
Subjects:
Online Access:http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:gbv:18-49602
https://ediss.sub.uni-hamburg.de/handle/ediss/3908
Description
Summary:Die vorliegende Dissertation ist Teil des wissenschaftlichen Begleitprogramms für die vom Land Schleswig-Holstein finanzierte Artenhilfsmaßnahme „Wiederaufstockung für die Hummerpopulation bei Helgoland“. Historische Fangstatistiken wurden im Freilandteil der Arbeit analysiert und um aktuelle Datensätze einzelner Hummerfischer erweitert. Der seit 1950 andauernde Bestandsrückgang des Hummers hat sich zwischen 1994 und 2004 nicht weiter fortgesetzt. Geringere Erträge bei Helgoland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern weisen auf eine Habitatkapazität des Untersuchungsgebiets für Top-Prädatoren hin, die eine größere Hummerpopulation als die derzeitige tragen könnte. Dieser Eindruck wird dadurch unterstützt, dass neben den Erträgen an H. gammarus auch die Fangzahlen des Fraßfeindes G. morhua zurückgegangen sind; die Erträge an C. pagurus, blieben in den letzten zehn Jahren gleich. Über Markierungs- und Wiederfanguntersuchungen konnte eine erste Größenabschätzung der Population durchgeführt werden, die einen Bestand von ca. 28.000 Hummern größer als 55 mm Carapaxlänge (155 mm Gesamtlänge) auf dem helgoländer Felssockel ergab. Seit 2000 wurden jährlich mehrere hundert Junghummer gezüchtet, als Einjährige markiert und ausgesetzt. Über gezielte Wiederfänge dieser Tiere konnten Wachstums- und Überlebensraten im Freiland sowie Wiederfangquoten ermittelt werden. Eine Überlebensrate von gut 20 % zeigt an, dass eine Bestandserhöhung um 10 % durch das Aussetzen von ungefähr 15.000 Junghummern in den nächsten Jahren erreicht werden könnte. Die Wachstumsanalysen zeigten, dass die Tiere nach 4,6 Jahren (Weibchen) bzw. 4,1 Jahren (Männchen) marktreif wurden, wenn sie auf dem Felssockel der Insel ausgesetzt wurden. Im Vorhafen waren die Wachstumsraten signifikant kleiner, Weibchen benötigten hier 5,3 Jahre und Männchen 4,9 Jahre bis zur Marktreife. Damit wuchsen sie schneller als ausgesetzte Zuchthummer in norwegischen und englischen Gewässern. Auch die in der vorliegenden Arbeit erzielten Wiederfangquoten lagen mit bis zu ...