Strukturuntersuchungen an Methan- und Kohlenstoffdioxid-Clathrat-Hydraten

Weltweit kommen riesige Mengen an Gashydrat im Sediment der Ozeanränder und in Permafrost-Gebieten vor. Die Aspekte, Gashydrate zum einen als zukünftige Energiequelle, als Gaslager oder zum Gastransport zu nutzen und zum anderen als Risikofaktor für unsere Umwelt in ihrer Wirkung als Treibhausgas un...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Klapproth, Alice
Other Authors: Kuhs, Werner F. Prof. Dr., Eckold, Götz Prof. Dr.
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: 2013
Subjects:
REM
SEM
Online Access:http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0006-B693-A
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:gbv:7-webdoc-260-9
Description
Summary:Weltweit kommen riesige Mengen an Gashydrat im Sediment der Ozeanränder und in Permafrost-Gebieten vor. Die Aspekte, Gashydrate zum einen als zukünftige Energiequelle, als Gaslager oder zum Gastransport zu nutzen und zum anderen als Risikofaktor für unsere Umwelt in ihrer Wirkung als Treibhausgas und Verursacher von Sedimentrutschungen zu berücksichtigen führen, zu einem steigenden Interesse insbesondere an Methan- und Kohlenstoffdioxidhydraten. Darüber hinaus dient die genaue Kenntnis der physikalisch-chemischen Eigenschaften dieser Verbindungsklasse zum besseren Verständnis von Gas-Wasser und Wasser-Wasser Wechselwirkungen. Gashydrate sind feste Einschlussverbindungen mit einer Struktur, die es erlaubt eine große Gasmenge in einem kleinen Volumen einzuschließen. Die Gasmoleküle sind in einem räumlichen, durch Wasserstoffbrückenbindungen gebildetem Gerüst aus Wassermolekülen eingeschlossen. Diese eisähnliche Struktur ist unter Normalbedingungen nicht stabil. Ihre Bildung erfordert erhöhte Drücke und/oder niedrige Temperaturen. Aufgrund der damit verbundenen experimentellen Anforderungen war die Variation der Struktur in Abhängigkeit von Druck oder Wirt-Gast-Wechselwirkungen noch nicht ausreichend untersucht. Gashydrate bilden im Wesentlichen drei verschiedene Kristallstrukturen, den Typ I und Typ II (beide kubisch) sowie den Typ H (hexagonal). Kohlendioxid- und Methanhydrat kristallisieren hauptsächlich in der Typ I-Struktur. Die Elementarzelle dieses Typs besteht aus acht Wasserkäfigen, sechs großen und zwei kleinen Käfigen. Die Gasfüllung der Käfige ist nicht-stöchiometrisch. Die druckabhängige Kristallstruktur von synthetisierten Methan- und Kohlenstoffdioxid- Hydrat wurde an deuterierten und hydrogenierten Proben bei Temperaturen unterhalb des Schmelzpunktes von Eis mit in situ Methoden untersucht. Mittels von Neutronen- und Synchrotronbeugungsexperimenten wurde die isotherme Kompressibilität für Methanhydrate (CH4 x H2O und CH4 x D2O) mit guter Genauigkeit quantifiziert. So konnte erstmals ein ...