Glazigene Sichelmarken als Klimazeugen (Nach Beobachtungen in Finnland)
In den Koli-Bergen (Nord-Karelien, Finnland) gibt es pleistozäne Rundhöcker aus massigen präcambrischen Quarziten. Die Rundhöcker sind ausgezeichnet aufgeschlossen und zeigen außer Gletscherschrammen auch — senkrecht dazu — zahlreiche bogenförmige glaziale Schürfmarken („friction cracks"). Solc...
Main Author: | |
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Format: | Article in Journal/Newspaper |
Language: | German |
Published: |
Geozon Science Media
1978
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Subjects: | |
Online Access: | http://hdl.handle.net/11858/00-1735-0000-0001-BA7F-2 https://doi.org/10.23689/fidgeo-1422 |
Summary: | In den Koli-Bergen (Nord-Karelien, Finnland) gibt es pleistozäne Rundhöcker aus massigen präcambrischen Quarziten. Die Rundhöcker sind ausgezeichnet aufgeschlossen und zeigen außer Gletscherschrammen auch — senkrecht dazu — zahlreiche bogenförmige glaziale Schürfmarken („friction cracks"). Solche bogenförmigen Marken sind zuerst aus Nordamerika ausführlich beschrieben und genetisch gedeutet worden, später aus Nordeuropa. Am häufigsten sind in den Koli-Bergen Marken, bei denen die konkave Wölbung nach vorn („talab", zur Gletscherzunge hin) zeigt. Sie sind z. T. als dünne, kaum eingetiefte Linien entwickelt („crescent fractures", „Parabelrisse"); z.T. aber ist längs der Bogenlinie Gesteinsmaterial herausgebrochen, so daß ein mondsichel-ähnlicher Grundriß entsteht („lunate fracture"). Es wird vorgeschlagen, diese beiden Gruppen als konkave Risse bzw. konkave Sicheln zu bezeichnen. Es gibt Übergänge zwischen beiden Typen. Die konkaven Risse treten häufig scharenweise und dicht gedrängt auf. Seltener sind Sicheln, bei denen die konvexe Seite nach vorn gerichtet ist („crescentic gouges", „Sichelbrüche"). Sie seien als konvexe Sicheln bezeichnet. — Alle bogenförmigen Marken kann man als Sichelmarken im weiteren Sinne (s. 1.) zusammenfassen, die konkaven und konvexen Sicheln als Sichelmarken im engeren Sinne (s. str.) (Tab. 1). Das zahlenmäßige Verhältnis von konkaven zu konvexen Marken ist in den Koli-Bergen gelegentlich von der Größenordnung 100 : 1. Die eigentlichen Sicheln sind durch zwei kreisförmige oder parabolische Bögen begrenzt. Der hintere Bogen ist die Schnittlinie zwischen der Oberfläche des Rundhöckers und einer Bruchfläche, die nach vorn flach geneigt ist (primärer Bruch, „principal fracture"). Der vordere, sekundäre Bogen wird durch einen steilen Bruch gebildet; dieser kann talauf oder talab gerichtet sein (Abb. 4). Die Sicheln s. str. zeigen daher zwar nicht durch die Orientierung des Bogens, wohl aber normalerweise durch die Neigung der primären Bruchfläche die Richtung der Eisbewegung an. Die konkaven ... |
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