Grönlands Projekt Unabhängigkeit: Ambitionen und Aussichten nach 300 Jahren Zugehörigkeit zum Königreich Dänemark

Im Königreich Dänemark steht 2021 ein wichtiges Jubiläum an: Am 12. Mai 1721 ist der evangelische Pfarrer Hans Egede mit dem Segen des dänischen Monarchen auf­gebrochen, um die Insel Grönland zu missionieren. Für manche Grönländer markiert das Datum den Anfang der Fremdherrschaft über ihre Insel. Si...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Paul, Michael
Other Authors: Stiftung Wissenschaft und Politik -SWP- Deutsches Institut für Internationale Politik und Sicherheit
Format: Other/Unknown Material
Language:unknown
Published: DEU 2021
Subjects:
Online Access:https://www.ssoar.info/ssoar/handle/document/71964
http://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-71964-6
https://doi.org/10.18449/2021A02
Description
Summary:Im Königreich Dänemark steht 2021 ein wichtiges Jubiläum an: Am 12. Mai 1721 ist der evangelische Pfarrer Hans Egede mit dem Segen des dänischen Monarchen auf­gebrochen, um die Insel Grönland zu missionieren. Für manche Grönländer markiert das Datum den Anfang der Fremdherrschaft über ihre Insel. Sie sehen in der 300-jäh­rigen Wiederkehr des Ereignisses weniger einen Anlass zu feiern als einen Anstoß, sich unabhängig vom Königreich zu erklären, dem sie seit 2009 als autonomes Gebiet an­gehören. Ähnlich kontroverse Aufmerksamkeit wie die Statue Egedes in der grön­län­dischen Haupt­stadt Nuuk findet immer noch die Idee von US-Präsident Donald Trump, seinem Nato-Ver­bündeten die Insel in einer Art Immobilienhandel abzukaufen. Die arrogante Attitüde hat die Grönländer verärgert, aber auch verunsichert, weil sie die prekäre Grund­lage ihres Projekts Unabhängigkeit offenbart hat. Denn angesichts feh­lender staatlicher und wirtschaftlicher Voraussetzungen erscheint eine Loslösung von Däne­mark nur auf lange Sicht realisierbar. Ein neuer ehrgeiziger Premierminister in Nuuk könnte dem Unabhängigkeitsprozess aber 2021 eine neue Dynamik verleihen. (Autorenreferat)