Bestimmung der Freßrate arktischer Copepoden mittels der Magenfluoreszenz-Methode

Im Juni 1988 wurden im Rahmen des Grönlandseeprojektes wahrend der Reise Ark V/2 des FS "Polarstern" in der Grönlandsee und in der Framstraße vier biologische Schnitte mit insgesamt 49 Stationen bearbeitet. Dabei wurde die Polarfront zweimal gekreuzt. Das Zooplankton wurde mit einem Bongon...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Knickmeier, Katrin
Format: Thesis
Language:German
Published: 1989
Subjects:
Online Access:https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/59400/
https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/59400/1/Dipl_Knickmeier_K_1989.pdf
Description
Summary:Im Juni 1988 wurden im Rahmen des Grönlandseeprojektes wahrend der Reise Ark V/2 des FS "Polarstern" in der Grönlandsee und in der Framstraße vier biologische Schnitte mit insgesamt 49 Stationen bearbeitet. Dabei wurde die Polarfront zweimal gekreuzt. Das Zooplankton wurde mit einem Bongonetz gefangen und der Chlorophyllgehalt der Wassersäule gemessen. Der Mageninhalt frisch gefangener Tiere der vier dominanten Copepodenarten der Region, den herbivoren Copepoden Calanus hyperboreus, Calanus finmarchicus und Calanus glacialis und der omnivoren Metridia longa, wurde mit der Magenfluoreszenzmethode gemessen. Die Verweilzeit der Nahrung in den Copepodenmagen wurde in Hungerexperimenten bestimmt, und die Filtrations- und Freßraten der Copepoden wurden berechnet. Die der Anwendung der Magenfluoreszenzmethode zugrundegelegten Voraussetzungen werden im ersten Teil dieser Arbeit aufgezeigt und diskutiert. Die beiden größten Unsicherheiten bei dieser Methode sind die Magenverweilzeit und die umstrittene Frage, ob die auf genommenen Pigmente den Verdauungstrakt der Tiere nur passieren oder ob sie verdaut werden. Letzteres würde zu einer Unterschätzung der Freßraten führen. Die Magenpigmentgehalte der untersuchten Copepodenarten lagen zwischen 0,07 und 91,56 ng Pigment/lndividuum. Sie korrelierten für die Weibchen von Calanus hyperboreus, Calanus finmarchcus und Metridia longa hochsignifikant mit der Chlorophyllkonzentration im Wasser. Calanus glacialis Weibchen zeigten keine Korrelation. Auf den Schnitten ergab sich eine starke Regionalität bezüglich der Wassermassen. Als genereller Trend wurde deutlich, daß östlich der Polarfront im Atlantischen Zwischenwasser wesentlich höhere Werte zu finden waren als westlich im Polarwasser. Dieser Trend zeigte sich bei den Weibchen und CV Stadien von Calanus hyperboreus und bei den Weibchen von Calanus finmarchicus. Eventuell gilt dies auch für Metridia longa. Ein Fronteneffekt, das heißt erhöhte Magenpigmentgehalte auf der Front selbst, wurde nicht nachgewiesen. Der tägliche Wegfraß ...