Akustostratigraphie im äquatorialen Ostatlantik : zur Entwicklung der Tiefenwasserzirkulation der letzten 3.5 Millionen Jahre

In den Tiefsee-Sedimenten des äquatorialen Ostatlantiks zwischen 3°-15°N wurden Bodenformen, Reflektoren und Echocharaktertypen anhand von 3.5 kHz-Aufzeichnungen kartiert, um die ozeanische Tiefenwasserzirkulation der letzten 3.5 Millionen Jahre zu rekonstruieren. Mit Hilfe von physikalischen Sedime...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Mienert, Jürgen
Format: Thesis
Language:German
Published: 1985
Subjects:
Online Access:https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/59114/
https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/59114/1/Diss_Mienert_J_1985.pdf
Description
Summary:In den Tiefsee-Sedimenten des äquatorialen Ostatlantiks zwischen 3°-15°N wurden Bodenformen, Reflektoren und Echocharaktertypen anhand von 3.5 kHz-Aufzeichnungen kartiert, um die ozeanische Tiefenwasserzirkulation der letzten 3.5 Millionen Jahre zu rekonstruieren. Mit Hilfe von physikalischen Sedimenteigenschaften und synthetischen Seismogrammen werden im pelagischen, strömungsbeeinflußten und turbiditischen Sedimentationsraum Reflektorenfolgen entziffert. Die einzelnen Reflektoren gehen auf Karbonatlösung, Schichtlücken, Grobsandlagen und Interferenzen zurück. Karbonatlösungs- und Schichtlücken-Reflektoren geben durch ihre Verbreitung Hinweise auf Wassermassengrenzen. Die ozeanische Entwicklung der letzten 3.5 Millionen Jahre zeigt fünf Phasen unterschiedlicher Tiefenwasserzirkulation und ist mit der Klimageschichte eng verknüpft: Von 3.7 bis 2.2 Mio. J.v.h. bewirkt eine massive Tiefenwasserzirkulation einmal nordgerichtete Bodenwasserströmungen unterhalb von 4200 m Wassertiefe (AABW = Antarktisches Bodenwasser) und zum anderen südgerichtete Tiefenwasserströmungen oberhalb von 4200 m (NADW=Nord-Atlantisches-Tiefenwasser). Zwischen 1.6 und 1.4 Mio. J.v.h. kann ein insgesamt südgerichteter Bodenwasserstrom unterhalb und abgeschwächt oberhalb von 4500 m Wassertiefe erfaßt werden. Diese Tiefenwasserzirkulation läßt sich durch eine Expansion der NADW-Masse bei gleichzeitiger Verdrängung der AABW-Masse deuten. Ab 1.4 Mio. J.v.h. führt ein wiederum nordgerichteter Bodenwasserstrom zur Bildung von leeseitiger Sediment-Akkumulation im südlichen Teil und zu Strömungsfurchen im nördlichen Teil der Kane-Lücke.