Untersuchungen zur zellulären osmotischen und thermischen Resistenz verschiedener Lamellibranchier der deutschen Küstengewässer

Es wurden die zellulären thermischen und osmotischen Resistenzgrenzen anhand des isolierten Kiemengewebes für folgende acht Lamellibranchier aus deutschen Küstengewässern ermittelt: Spisula solida, Modiolus modiolus, Mya arenaria, Mytilus edulis, Cyprina islandica, Astarte borealis, Congeria cochlea...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Reshöft, Klaus
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: Institut für Meereskunde 1961
Subjects:
Online Access:https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/55508/
https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/55508/1/Reshoeft_K_1961.pdf
Description
Summary:Es wurden die zellulären thermischen und osmotischen Resistenzgrenzen anhand des isolierten Kiemengewebes für folgende acht Lamellibranchier aus deutschen Küstengewässern ermittelt: Spisula solida, Modiolus modiolus, Mya arenaria, Mytilus edulis, Cyprina islandica, Astarte borealis, Congeria cochleata, Dreissena polymorpha. Die Versuchsergebnisse beweisen, daß Beziehungen zwischen den osmotischen und thermischen zellulären Resistenzgrenzen der untersuchten Lamellibranchierarten und ihrer horizontalen und vertikalen Verbreitung bestehen. Als weitaus resistenteste Art erwies sich die aus Südwestafrika in den Nord-Ostsee-Kanal eingewanderte Congeria cochleata, als empfindlichste die aus relativ hohem Salzgehalt der Nordsee stammende Spisula solida. Diese Befunde beziehen sich sowohl auf die thermische als auch auf die osmotische Resistenz. Die für die obengenannten Arten ermittelten thermischen und osmotischen Resistenzgrenzen sind mit größter Wahrscheinlichkeit als erblich fixierte Artcharakteristica anzusehen. Trägt man den Logarithmus der Überlebenszeit in einer graphischen Darstellung gegenüber den Temperaturen auf, so ergibt sich mit guter Näherung für jede Art eine charakteristische Gerade. Die Ergebnisse von Adaptationsversuchen (Umgewöhnungsversuchen) machen es wahrscheinlich, daß Nordsee-Miesmuscheln (List) und Ostsee-Miesmuscheln (Kiel), was ihre thermischen und osmotischen Resistenzgrenzen anbetrifft, nicht als verschiedene physiologische Rassen betrachtet werden können.