Die Bedeutung von Morphologie und Stabilität der Mandibel-Gnathobasen für die Ernährungsweise antarktischer Copepodenarten

Copepoden spielen im marinen Nahrungsnetz eine bedeutende ökologische Rolle. Bei der Nahrungsaufnahme ergreifen und zerkleinern sie die Nahrungspartikel mit den Gnathobasen ihrer Mandibeln. Die vorliegende Arbeit sollte die Bedeutung der Morphologie und der Stabilität dieser Mandibel-Gnathobasen für...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Michels, Jan
Format: Thesis
Language:German
Published: 2003
Subjects:
Online Access:https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/54365/
https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/54365/1/Dipl.%202003%20Michels,%20J.pdf
Description
Summary:Copepoden spielen im marinen Nahrungsnetz eine bedeutende ökologische Rolle. Bei der Nahrungsaufnahme ergreifen und zerkleinern sie die Nahrungspartikel mit den Gnathobasen ihrer Mandibeln. Die vorliegende Arbeit sollte die Bedeutung der Morphologie und der Stabilität dieser Mandibel-Gnathobasen für die Ernährungsweise antarktischer Copepodenarten klären. Dafür wurde die Morphologie der Mandibel-Gnathobasen von acht Copepodenarten aus dem Südpolarmeer detailliert untersucht. Es konnte ein Zusammenhang zwischen der Gnathobasen-Morphologie und der Ernährungsweise gezeigt werden. Calanus propinquus, Calanoides acutus und Ctenocalanus citer haben Gnathobasen mit relativ kurzen und sehr kompakten Zähnen. Sie fressen überwiegend Bacillariophyceen und können deren Silikatschalen mit ihren Mandibel-Gnathobasen durch gezielten Druck zerbrechen. Im Gegensatz dazu haben die Mandibel-Gnathobasen von Paraeuchaeta antarctica sehr lange spitze Zähne. Die Nahrung dieser Art setzt sich vorwiegend aus anderen Copepoden zusammen. Die bewegliche Beute kann durch Aufspießen mit den Gnathobasen festgehalten und anschließend zerkleinert werden. Paraeuchaeta antarctica hat im Vergleich zu den anderen untersuchten Copepodenarten besonders viele kleine Borsten an den Gnathobasen, die vermutlich mit Rezeptoren assoziiert sind und dem Orten der Beute dienen. Rhincalanus gigas und Metridia gerlachei ernähren sich sowohl von pflanzlichen als auch von tierischen Organismen. Sie besitzen eine Gnathobasen-Morphologie, die eine Übergangsform zwischen der von Paraeuchaeta antarctica und der von Calanus propinquus, Calanoides actutus und Ctenocalanus citer darstellt. Bei den Untersuchungen zeigte sich, daß Microcalanus pygmaeus überraschend lange und spitze Gnathobasen-Zähne besitzt und deshalb neben Phytoplankton mit großer Wahrscheinlichkeit auch tierische Organismen frißt. Auch für die Copepodenart Stephos longipes, in deren Magen-Darm-Trakt bisher ausschließlich Phytoplankton, vor allem Eisalgen, gefunden wurden, muß aufgrund der ...