Konglomerate und Glendonite im Tertiär des nordwestlichen Nordenskiöld Land, Spitzbergen

Im Sommer 1983 wurde im nordwestlichen Nordenskiöld Land (Spitsbergen) von den Mitgliedern der 1. Kieler Svalbard-Expedition ein ca. 220 km2 großes Gebiet geologisch aufgenommen und beprobt. In der vorliegenden Ar­beit werden die Ergebnisse lichtmikroskopischer Untersuchungen an konglo­meratischen G...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Spielhagen, Robert
Format: Thesis
Language:German
Published: 1985
Subjects:
Online Access:https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/51309/
https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/51309/1/Dipl.%20Spielhagen.pdf
Description
Summary:Im Sommer 1983 wurde im nordwestlichen Nordenskiöld Land (Spitsbergen) von den Mitgliedern der 1. Kieler Svalbard-Expedition ein ca. 220 km2 großes Gebiet geologisch aufgenommen und beprobt. In der vorliegenden Ar­beit werden die Ergebnisse lichtmikroskopischer Untersuchungen an konglo­meratischen Gesteinen von der Basis der Firkanten-Formation und aus der Gilsonryggen-Formation sowie an Kalkkonkretionen aus der Basilika­Formation des tertiären Hauptbeckens von Spitsbergen dargestellt. Die basale konglomeratische Sandsteinlage der Firkanten-Formation besteht aus einem Gemisch von Geröllen aus braunen Sandsteinen, Spiculiten und Cherts sowie Quarzen, Quarziten und Quarzsandsteinen mit insgesamt ca. 60% Sand-"Matrix". Die starke Verfestigung der Gesteine entsteht am südlichen Grönfjorden durch Quarzzementation sowie im unteren Hollendartal zusätz­lich durch Verdrängung von Quarz und Zementation mit Calcit. Für die letztere Lokalität weist der Glaukonitgehalt im Sediment auf einen marinen Einfluß bei der Ablagerung hin. Bei den in der Basilika-Formation lagig und in der Sarkofagen-Formation vereinzelt auftretenden rundlichen Kalkkonkretionen handelt es sich um "Glendonite", wie sie in der Literatur schon mehrfach beschrieben wurden. Der innere Aufbau dieser Pseudomorphosen von Calcit nach·Ikait sowie die chemische Zusammensetzung stimmen mit den Untersuchungsergebnissen anderer Autoren überein. Die mögliche Entstehung von Glendoniten und ihre Bedeutung als Kaltzeitindikatoren werden diskutiert. Die in der Gilsonryggen-Formation gefundenen Konglomerate bestehen über­wiegend aus Spiculit- und Chert-Geröllen, die mit Chalcedon oder Calcit zementiert wurden. Die Spiculite (Schwammnadelgesteine) stammen aus der Kapp Starostin-Formation (Oberperm). Sofern nicht ein schichtförmiges Auftreten der Konglomerate nachgewiesen werden kann, muß angenommen werden, daß die gefundenen Brocken einzeln durch driftendes Küsteneis in das tertiäre Becken transportiert wurden.