Kiemenmorphometrie von zwei antarktischen Fischarten Pleuragramma antarcticum und Notothenia gibberifrons

Der Gasaustausch über die Kieme unterliegt im wesentlichen den physikalischen Gesetzen nach Hagen-Poiseuille und Fick. Morphometrische Untersuchungen an Kiemen dienen unter anderem zur Bestimmung einzelner Größen dieser Gesetze, wie Gesamtkiemenoberfläche (TGA) oder 02-Diffusionsstrecke (WBD). Dazu...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Kunzmann, Andreas
Format: Thesis
Language:German
Published: 1986
Subjects:
Online Access:https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/50554/
https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/50554/1/Dipl.%201986%20Kunzmann,A.pdf
Description
Summary:Der Gasaustausch über die Kieme unterliegt im wesentlichen den physikalischen Gesetzen nach Hagen-Poiseuille und Fick. Morphometrische Untersuchungen an Kiemen dienen unter anderem zur Bestimmung einzelner Größen dieser Gesetze, wie Gesamtkiemenoberfläche (TGA) oder 02-Diffusionsstrecke (WBD). Dazu ist eine systematische Erfassung einzelner Parameter wie Filamentlänge, räumliche Dichte der Lamellen oder Fläche der lamelen notwendig. Sowohl aus der Endgröße TGA als auch aus den einzelnen Parametern sind Rückschlüsse auf den 02 - Bedarf und die Lbeensweise der Fische möglich. Die Arten P. amtarcticum und N. gibberifrons wurden ausgewählt wegen ihrer großen ökologischen Bedeutung in ihren südpolaren Verbreitungsgebieten. Die dort herrschenden extremen Umweltbedingungen lassen Anpassungen auch im Bereich der Atmungsphysiologie erwarten. Für die Untersuchungen wurden juvenile und adulte Tiere verwendet, die gleichmäßig über das natürliche Längen-Gewichtsspektrum verteilt waren. Besonderer Wert wurde auf die Wahl des Fixiermediums gelegt, um Schrumpfungen zu vermeiden. Die Messungen erfolgten nach bekannten Methoden, die auf die individuellen Unterschiede der beiden Arten angepasst wurden. Parameter wie Gesamtfilamentmenge (TFL, Anzahl der Lamellen pro mm Filamentlänge (NL/mm), Lamellenfläche (LA), Kiemenoberfläche (TGA, UGA) und 02-Diffusionsstrecke wurden bestimmt und zum Gewicht in Relation gesetzt. Anhand von Vergleichen mit Daten für Arten unterschiedlicher Lebensweise wurden Rückschlüsse auf das Aktivitätsniveau der untersuchten Arten gezogen. Aus der pelagischen Lebensweise von P. antarcticum kann, wie gezeigt wird, nicht auf aktives Verhalten geschlossen werden. Obwohl die Werte der einzelnen Parameter noch trägen Arten zugeordnet werden können, zeigen sich erhebliche Unterschiede zu N. gibberifrons, beispielsweise die höhere UGA (75 - 167mm²/g). Die im Durchschnitt kleineren Lamellen (~1/3 der Fläche) sind wesentlich dichter gepackt (21/mm) und deuten als einzige Größe aktiveres Verhalten an. Eine relativ ...