Populationsgenetische Untersuchungen am Krill (Euphausia superba)

Mit Hilfe der Enzymelektrophorese wurde eine populationsgenetische Untersuchung am antarktischen Krill, Euphausia superba DANA aus dem atlantischen Sektor der Antarktis durchgeführt. Es wurden 994 Tiere untersucht, die aus der Atka-Bucht in der nordöstlichen Weddell See, von einer Station in der nor...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Kühl, Silke
Format: Thesis
Language:German
Published: 1984
Subjects:
Online Access:https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/50240/
https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/50240/1/Dipl.%201984%20K%C3%BChl,S.pdf
Description
Summary:Mit Hilfe der Enzymelektrophorese wurde eine populationsgenetische Untersuchung am antarktischen Krill, Euphausia superba DANA aus dem atlantischen Sektor der Antarktis durchgeführt. Es wurden 994 Tiere untersucht, die aus der Atka-Bucht in der nordöstlichen Weddell See, von einer Station in der nordwestlichen Weddell See, von Elephant Island sowie aus der Admiralty Bay (Süd Shetland Inseln) stammten. Es wurden 26 Genorte nachgewiesen, von denen zehn aufgrund zu schwacher Enzymaktivität nicht auszuwerten ·waren und acht sich als monomorph erwiesen. Letztere sowie die acht übrigen, polymorphen Genorte wurden zur Auswertung herangezogen. Die Genorte AA T 1 und PG I stellten sich als hochpolymorph heraus, und besaßen gleichzeitig die größten Anteile an Heterozygoten. Insgesamt betrug die durchschnittliche Heterozygotie 0. 097 ( 0. 093-0. 099). Der Vergleich der beobachteten Phänotypverteilung der einzelnen Enzyme mit der nach dem HARDY-WEINBERG-Gleichgewicht zu erwartenden Verteilung zeigte sowohl für die einzelnen Stationen wie auch für alle Stationen zusammengenommen keine signifikanten Abweichungen. Die Verteilung der Allelfrequenzen erwies sich als unabhängig von den Stationen. Beide Ergebnisse zeigen, daß es sich im atlantischen Sektor von der Antarktischen Halbinsel bis zur östlichen Weddell See um eine einheitliche Krillpopulation handelt. Auch die Berechnung der genetischen Identität und der korrespondierenden genetischen Distanz der Stationen ergab mit 99. 98 % für die berücksichtigten Genorte bzw. einer Distanz von 0.0002 eine große Obereinstimmung im Geninventar. Die Existenz einer einheitlichen Population erfordert einen genetischen Austausch, für dessen Aufrechterhaltung mit Hilfe von Literaturangaben die Weddell-See-Zirkulation als treibende Kraft herausgestellt wird. Es wird betont, daß für eine Befischungsstrategie des Krill vorerst weitere Parameter zu ermitteln sowie lokale Aspekte zu berücksichtigen sind.