Gehäuseuntersuchungen an planktischen Foraminiferen hoher Breiten: Hinweise auf Umweltveränderungen während der letzten 140.000 Jahre
Vergleichende biometrische und morphologische Daten wurden an den planktischen Foraminiferenarten Neogloboquadrina pachyderma (s), Neogloboquadrina pachyderma (d) und Turborotalita quinqueloba in Oberflächenproben und Sedimentkernen des Arktischen Ozeans, des Europäischen Nordmeeres und des Südatlan...
Main Author: | |
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Format: | Thesis |
Language: | German |
Published: |
1997
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Subjects: | |
Online Access: | https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/49902/ https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/49902/1/Hommers%20Diss.pdf |
Summary: | Vergleichende biometrische und morphologische Daten wurden an den planktischen Foraminiferenarten Neogloboquadrina pachyderma (s), Neogloboquadrina pachyderma (d) und Turborotalita quinqueloba in Oberflächenproben und Sedimentkernen des Arktischen Ozeans, des Europäischen Nordmeeres und des Südatlantiks während der letzten 140.000 Jahre erhoben. Durch Größen-und Konzentrationsänderungen planktischer Foraminiferen können Rückschlüsse auf Veränderungen der entsprechenden Oberflächenwassermassen in Warm-und Kaltphasen gezogen werden. In Oberflächenproben im Bereich der Framstraße zeichnet N. pachyderma (s) mit ihren starken Größen-und Konzentrationsschwankungen die hohe Variabilität der Oberflächenwassermassen in diesem Gebiet nach. Die Gehäusegrößen von N. pachyd_erma (s) in Oberflächenproben des Südatlantiks schwanken ebenfalls sehr stark und sind in den sehr unterschiedlichen Temperatur-und Salzgehaltsbedingungen der Oberflächenwassermassen nördlich und südlich der Antarktischen Polarfront begründet. In Sedimentkernen des zentralen Arktischen Ozeans und des Weddellmeeres zeigt N. pachyderma (s) deutliche biometrische Unterschiede: Während im zentralen Arktischen Ozean das gesamte Größenspektrum von 100 bis 315 µm gleichmäßig vertreten ist und nur im Holozän die Anzahl an kleinen Individuen zwischen 100 und 150 µm zunimmt, bilden N.pachyderma (s) im Weddellmeer in Kaltphasen große, in Warmphasen dagegen kleine Gehäuse aus. Sehr große Individuen mit maximalen Gehäusedurchmessern > 400 µm treten nur im Weddellmeer im glazialen lsotopenstadium 2 auf. Zurückgeführt wird dies auf die unterschiedliche rezente Lebensweise von N. pachyderma (s), die im Arktischen Ozean bei gleichbleibenden Salzgehalts-und Temperaturbedingungen in der Wassersäule lebt, im Weddellmeer dagegen extremen Salzgehalts-und Temperaturschwankungen im Meereis ausgesetzt ist. N.pachyderma (d) ist in den Kernen aus beiden Polargebieten mit 3 bis 7 % Häufigkeit vertreten und weist ähnliche Größen-und Konzentrationsänderungen wie N. pachyderma ... |
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