Die Ozeane in Bewegung: Dynamik globaler und regionaler Meeresspiegelschwankungen in den letzten 6000 Jahren

Obwohl das mittlere Wasservolumen der Ozeane ständig zunimmt, steigt der Meeresspiegel geographisch nicht überall an. Es gibt sogar Regionen, in denen er fällt. Dies zeigt, dass Meeressspiegelschwankungen weniger ein globales, sondern ein sehr regionales Phänomen sind. Verschiedene natürliche und au...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Eisenhauer, Anton
Format: Conference Object
Language:unknown
Published: 2013
Subjects:
Online Access:https://oceanrep.geomar.de/id/eprint/26333/
http://www.geomar.de/de/service/veranstaltungen/oeffentliche-veranstaltungen/details/article/10092013-vortragsreihe-wissenschaffen-kopie-1/
Description
Summary:Obwohl das mittlere Wasservolumen der Ozeane ständig zunimmt, steigt der Meeresspiegel geographisch nicht überall an. Es gibt sogar Regionen, in denen er fällt. Dies zeigt, dass Meeressspiegelschwankungen weniger ein globales, sondern ein sehr regionales Phänomen sind. Verschiedene natürliche und auch vom Menschen verursachte Prozesse spielen dabei eine wichtige Rolle. Zum einen nimmt das Volumen des Ozeanwassers zu, weil abschmelzende alpine, grönländische und antarktische Gletscher zusätzliches Wasser freisetzen und weil steigende Temperaturen dafür sorgen, dass sich das Wasser ausdehnt. Andererseits wirkt die natürliche Umverteilung von Ozeanwasser aufgrund des sich verändernden Gravitationsfeldes der Erde nach der jüngsten Eiszeit dem ansteigenden Meeresspiegel entgegen. Ein interessanter Aspekt dieses Prozesses ist, dass er regionale Meeresspiegelschwankungen erzeugen kann, ohne dass dem Ozean Wasser zu- oder abgeführt wird. Eine direkte Folge der Umverteilung von Ozeanwasser aus dem Pazifik in den Atlantik ist dabei die Entstehung der Atolle in der Indo-pazifischen Inselwelt. Sie sind somit geologische Zeugen dieser seit einigen tausend Jahren andauernden Massenbewegung auf der Erde. Das internationale Forschungsprojekt ROHANA hat sich zum Ziel gesetzt, die Umverteilung der Wassermassen aus dem Pazifik in den Atlantik zeitlich zu rekonstruieren und quantitativ zu erfassen. Dabei nutzen die Wissenschaftler pazifische Korallenriffe als geologisches Archiv. Die ersten Ergebnisse des Projektes zeigen, dass der Meeresspiegel im pazifischen Ozean vor ca. 6000 Jahren um mehr als zwei Meter höher war als heute und erst vor 2000 Jahren begann, auf sein heutiges Niveau abzusinken.