Georg Neumayers Bemühungen um Kooperation mit Forschungseinrichtungen des Potsdamer Telegraphenberges

Georg Neumayer hat seit seiner Rückkehr aus Australien im Jahre 1864 unermüdlich für die Durchführung von erdmagnetischen Untersuchungen und besonders im Rahmen von Südpolar-Forschungen geworben. In den fast vier Jahren seiner Berliner Zeit ab Mitte 1872 nutzte er seinen Bekanntheitsgrad und seine E...

Full description

Bibliographic Details
Published in:Polarforschung
Main Authors: Paech, Hans-Jürgen, Fritzsche, Diedrich, Gernandt, Hartwig, Kopsch, Conrad
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:English
Published: Copernicus Publications 2023
Subjects:
Online Access:https://doi.org/10.5194/polf-91-81-2023
https://noa.gwlb.de/receive/cop_mods_00069995
https://noa.gwlb.de/servlets/MCRFileNodeServlet/cop_derivate_00068360/polf-91-81-2023.pdf
https://polf.copernicus.org/articles/91/81/2023/polf-91-81-2023.pdf
Description
Summary:Georg Neumayer hat seit seiner Rückkehr aus Australien im Jahre 1864 unermüdlich für die Durchführung von erdmagnetischen Untersuchungen und besonders im Rahmen von Südpolar-Forschungen geworben. In den fast vier Jahren seiner Berliner Zeit ab Mitte 1872 nutzte er seinen Bekanntheitsgrad und seine Einflussmöglichkeit von Seiten der Kaiserlichen Admiralität auch zur Förderung der Forschungseinrichtungen auf dem Potsdamer Telegraphenberg. Ehe die ersten permanenten Baulichkeiten der neu entstehenden Observatorien errichtet waren, führte er dort schon im Jahre 1874 erste erdmagnetische Messungen durch, für deren Fortführung ihm dann unentgeltlich eine Holzhütte errichtet wurde. Seine Messungen erfolgten darin allerdings nur sporadisch und ohne Einbindung in ein größeres Forschungsprojekt, letzte Registrierungen von Neumayer sind aus dem Jahre 1891 bekannt. Später versuchte Neumayer bei seinen Expeditionsbemühungen nach der Berliner Zeit, ab März 1876, von Hamburg aus die Potsdamer Einrichtungen noch einzubeziehen, mit nachlassendem Erfolg. Das eigentliche Expeditionsgeschehen bei der Deutschen Südpolar-Expedition 1901–1903 gestaltete dann im Wesentlichen die neue Generation, an deren Spitze sich Erich von Drygalski auszeichnete. Die neuen Daten untermauern nachträglich die Richtigkeit der Standortwahl der Forschungsstelle des Alfred-Wegener-Instituts. Abschließend wird Neumayers uneingeschränkte Verehrung der wissenschaftlichen Leistungen des Namensgebers der anderen deutschen ehemaligen Antarktisstation Georg Forster anerkennend hervorgehoben.