Die Inlandeis-Theorie, seit 100 Jahren fester Bestandteil der Deutschen Quartärforschung

Vor allem die Begründungen von zwei Grundvorstellungen haben die Erforschungsgeschichte des quartären Eiszeitalters — und gleichfalls auch der präquartären Eiszeiten im Verlaufe der Erdgeschichte — maßgeblich bestimmt. Einmal fußt die im Klimawandel verankerte Sonderstellung des Quartärs gegenüber d...

Full description

Bibliographic Details
Published in:E&G Quaternary Science Journal
Main Author: Kaiser, Karlheinz
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:English
Published: Geozon Science Media 1975
Subjects:
Online Access:https://doi.org/10.3285/eg.26.1.01
https://noa.gwlb.de/receive/cop_mods_00039149
https://noa.gwlb.de/servlets/MCRFileNodeServlet/cop_derivate_00038826/egqsj-26-1-1975.pdf
https://egqsj.copernicus.org/articles/26/1/1975/egqsj-26-1-1975.pdf
Description
Summary:Vor allem die Begründungen von zwei Grundvorstellungen haben die Erforschungsgeschichte des quartären Eiszeitalters — und gleichfalls auch der präquartären Eiszeiten im Verlaufe der Erdgeschichte — maßgeblich bestimmt. Einmal fußt die im Klimawandel verankerte Sonderstellung des Quartärs gegenüber den älteren und weitaus länger andauernden Erdzeit-Systemen auf der Tatsache von einstmals weit ausgedehnteren Vergletscherungen auf der Erde. Die Auffassung von der periodischen Wiederkehr — mit dem daran geknüpften Wandel der Umweltbedingungen geologischer, geomorphologischer, klimatischer, hydrologischer, pedologischer und biogeographischer Art — solcher Vergletscherungen (Polyglazialismus) bildet hingegen die Grundlage unserer heutigen Quartärgliederung. Es bedurfte fast 100 Jahre, ehe sich diese Leitgedanken im Jahre 1875 bzw. zu Anfang der 20er Jahre dieses Jahrhunderts weltweit und endgültig durchzusetzen vermochten.