Religiöse Einstellung der frühen Herrnhuter und Wirken ihrer ersten Missionare in Labrador, dargestellt und kommentiert auf Grund ihrer Aufzeichnungen aus dem späten achtzehnten Jahrhundert (Teil 2 enthal t den Anfang einer Edition der benlitzten Manuskripte nebst Reproduktionen einiger Belege)

Diese Arbeit ist ein Komrnentar zu den frlihesten erhaltenen Missions-Konferenz-Protokollen der Herrnhuter BrUder aus Labrador. Teil 2 enthalt als Separatband neben Belegmaterial den Anfang einer Edition der benlitzten Manuskripte. Der herausgegebene Teil steht zur vorliegenden Gesamtquelle im Verha...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Brückner, Hedwig E.
Format: Thesis
Language:German
Published: Memorial University of Newfoundland 1975
Subjects:
Online Access:https://research.library.mun.ca/12233/
https://research.library.mun.ca/12233/1/Bruckner_HedwigE.pdf
Description
Summary:Diese Arbeit ist ein Komrnentar zu den frlihesten erhaltenen Missions-Konferenz-Protokollen der Herrnhuter BrUder aus Labrador. Teil 2 enthalt als Separatband neben Belegmaterial den Anfang einer Edition der benlitzten Manuskripte. Der herausgegebene Teil steht zur vorliegenden Gesamtquelle im Verhaltnis von rund 100 zu nahezu 90,000 Folios, welch letztere nur kurze Zeit zum Erstellen eines Inventars gesamthaft zu libersehen und durchblattern waren. Da es sich bald erwies, dass grosse Teile der Quelle nicht einzig waren, so wurde als erstes versucht, die Quelle als Ganzes und in ihrer Abhangigkeit vom Gesamtwerk der Brlidergeschichte zu verstehen. Als Dokumentensammlung, wie sie im Laufe der Zeit in Labrador entstanden ist, und in ihrer Zusammenstellung von dort kommt ihr EinzigkeitsQualitat zu, im Rahmen des ganzen Brliderwerkes ist rnanches, wie etwa die Gemein-Nachrichten, noch an verschiedenen der weiteren Brliderorte, flir die es verfasst wurde, zu finden. Da sich die Quelle tiber einen Zeitraum von fast 200 Jahren erstreckt, war auch ein Wandel ihrer Motivierung rniteinzurechnen, sodass der zu Kommentar und Edition gewahlte Zeitabschnitt als der limitiert wurde, in welchern die Missionare fUr Labrador den Grafen von Zinzendorf, den GrUnder des Herrnhutertums, noch personlich gekannt haben konnten. Da die Quelle weitgehend nur in Bezug auf das herrnhutische Lehr- und Kultgut zu verstehen ist und manches von diesem Kultgut im Inventar genannt und den Dokumenten beigelegt war - hauptsachlich Lieder und Homilien -, so wurden die handgeschriebenen Dokurnente wesentlich gegen diesen Hintergrund hin untersucht. Dabei ergab sich als These zum Kommentar, dass die eigenartige, weitgehend mystische Einstellung der ersten Herrnhuter und ihres geistigen FUhrers Zinzendorf Anreger und Mittel ihres Suchens nach einer einheitlichen christlichen Deutung aller religiosen Werte war. Ausserer Anstoss zu solch mystischem Respons war die menschliche Not im Gefolge der post-reformatorischen Konfessions-Zersplitterung und unter den Angriffen der fortschreitenden Aufklarung gegen die Intoleranz der christlichen Konfessionen untereinander. Wahrend die Herrnhuter fUr die historischen Religionen und Konfessionen des Westens und flir rnanche zeitgenossische Sekten in ihrer "Tropenlehre" eine brauchbare Losung fanden, gllickte ihnen eine solche Losung trotz guter Ansatze im Bereich der Eskimo-Religion nicht. Ihre Mission brachte aber die Eskimos aus dem Bereich der Naturgebundenheit in den Strom der Weltgeschichte und knUpfte ihre Geschichte an die des Westens an, was schliesslich die Eskimos dazubrachte, sich tiber alles selber ihr eigenes Urteil zu bilden. Dass letzteres auch bei den Eskimos eine Notwendigkeit war, erkannten die Missionare bald und David Cranz belegt es bereits in seiner Historie von Gran land.