| Summary: | Dieser Artikel untersucht die institutionellen Reaktionen auf geschlechtsspezifische Gewalt in drei nordischen Hochschuleinrichtungen anhand des Konzepts institutioneller Fürsorgeprozesse (Tronto 2013). Der Rahmen bietet Einblicke in die Herausforderungen und Chancen, mit denen Hochschulen konfrontiert sind, die sich bemühen, geschlechtsspezifische Gewalt zu bekämpfen. Der Artikel stellt drei detaillierte Fallstudien vor, die im Jahr 2022 zur Umsetzung von Maßnahmen und Praktiken zur Bekämpfung von geschlechtsspezifischer Gewalt an Hochschulen in Finnland, Island und Schweden durchgeführt wurden. Durch die Umdeutung institutioneller Maßnahmen als Formen von Care wurde eine Lücke in den Fürsorgeprozessen festgestellt. Die Fürsorgearbeit wurde oft von "treibenden Kräften" vorangetrieben, aber es fehlte an Anerkennung, Wertschätzung und Strukturen für den langfristigen Aufbau von Kapazitäten. Während die Hochschulen ihrer Fürsorgepflicht nachkommen, indem sie Bedarfe ermitteln und Zuständigkeiten für deren Deckung zuweisen, fehlte es an angemessenen Arbeitsbedingungen, um eine nachhaltige Fürsorgearbeit zu gewährleisten. This article explores institutional responses to gender-based violence (GBV) in three Nordic higher education institutions (HEIs) through the concept of institutional care processes (Tronto 2013). The care framework provides insights into the challenges and opportunities in HEIs' efforts to address GBV. The article presents three detailed case studies conducted in 2022 on the implementation of anti-GBV policies and practices in HEIs in Finland, Iceland, and Sweden. By reframing institutional responses as forms of care, a gap in the care processes was identified. The care work was often driven by "driving-spirits" but lacked recognition, value, and structures for long-term capacity building. While HEIs fulfill their duty to care by identifying needs and assigning responsibility for meeting them, there was a lack of adequate working conditions in place to ensure sustainable care provision could be ...
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