Rekonstruktion der Belastung der Deutschen Bucht mit polyfluorierten organischen Substanzen anhand von Robbengewebeproben

In der vorliegenden Arbeit wurde die Belastung der Deutschen Bucht mit polyfluorierten organischen Substanzen (PFCs) anhand von Robbengewebeproben rekonstruiert. Zusätzlich wurde die PFC-Gesamtbelastung von Seehunden (Phoca vitulina) abgeschätzt. Insgesamt konnten 17 PFCs nachgewiesen werden (i.e. C...

Full description

Bibliographic Details
Main Authors: Ahrens, L., Siebert, U., Ebinghaus, R.
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: Wiley 2009
Subjects:
Online Access:https://publications.hereon.de/id/27149
https://publications.hzg.de/id/27149
http://www.hzg.de/imperia/md/content/gkss/zentrale_einrichtungen/bibliothek/journals/2009/Ahrens-mitfachumwoeko.pdf
Description
Summary:In der vorliegenden Arbeit wurde die Belastung der Deutschen Bucht mit polyfluorierten organischen Substanzen (PFCs) anhand von Robbengewebeproben rekonstruiert. Zusätzlich wurde die PFC-Gesamtbelastung von Seehunden (Phoca vitulina) abgeschätzt. Insgesamt konnten 17 PFCs nachgewiesen werden (i.e. C4-C10 Perfluorsulfonate (PFSAs), Perfluoroctansulfinat (PFOSi), Perfluoroctansulfonamid (FOSA) and C8-C15 Perfluorcarbonsäuren (PFCAs). Die ?PFC-Gesamtbelastung in Seehunden wurde auf 2665 +/- 1207 µg absolut abgeschätzt, hierbei hatte PFOS mit über 95% den größten Anteil. Auf die einzelnen Organe verteilten sich die PFCs wie folgt: Blut ? Leber > Muskel > Lunge > Niere ? Fett > Herz ? Gehirn >> Thymus > Schilddrüse, wobei auf Blut und Leber etwa drei Viertel der PFCs entfielen. PFCs in Seehundleberproben zeigten signifikant abnehmende Konzentrationen für C5-C7 PFSAs, PFOSi, Perfluoroctansäure (PFOA) und FOSA zwischen 1999 und 2008. Dagegen konnten für C10 PFSA leicht ansteigende Konzentrationen gefunden werden. Die Ursache für diese überwiegend abnehmende Belastung in Seehunden könnte die Produktionsumstellung auf kürzerkettige PFCs sein, die generell ein geringeres Bioakkumulationspotential haben.