„To ‚protect’ Iceland“

Island ist eines der wenigen Länder, die im Zweiten Weltkrieg von den Streitkräften der Alliierten besetzt wurden. Am 10. Mai 1940 landete britische Marineinfanterie in Reykjavík, nachdem die isländische Regierung zuvor ein Gesuch nach Zusammenarbeit und nach Öffnung isländischer Häfen für die briti...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Penk, Michael
Other Authors: Henningsen, Bernd, Nybom, Thorsten, Schröder, Stephan Michael, Wulff, Reinhold
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
Published: Humboldt-Universität zu Berlin 2008
Subjects:
Online Access:http://edoc.hu-berlin.de/18452/8607
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-10089337
https://doi.org/10.18452/7955
Description
Summary:Island ist eines der wenigen Länder, die im Zweiten Weltkrieg von den Streitkräften der Alliierten besetzt wurden. Am 10. Mai 1940 landete britische Marineinfanterie in Reykjavík, nachdem die isländische Regierung zuvor ein Gesuch nach Zusammenarbeit und nach Öffnung isländischer Häfen für die britische Marine abgelehnt hatte. Der Historiker Donald F. Bittner kommt zu dem Schluss, dass die Entscheidung zur Besetzung Islands getroffen wurde, um einem bevorstehenden Überfall durch deutsche Truppen zuvorzukommen. Der Operation wurde von britischen diplomatischen und militärischen Kreisen eine entscheidende strategische Bedeutung zugemessen. In diesem Aufsatz wird nun der Entscheidungsprozess, welcher zu den britischen Handlungen führte, neu bewertet und die Schlussfolgerung Bittners in Frage gestellt. Es wird argumentiert, dass die Gefahr eines deutschen Überfalls auf Island ausschließlich angeführt wurde, um eine Besetzung aus militärstrategischen Gründen zu rechtfertigen. During World War II Iceland was one of the few nations occupied by Western allied forces. On May the 10th 1940 British Royal Marines landed in Reykjavík to present a fait accompli to the Icelandic government, which had turned down earlier British requests for cooperation and thus provision of naval sites for the British navy. The historian Donald F. Bittner came to the conclusion that the decision to land British forces in Iceland was made under the impression, based on pre-war and war intelligence conducted by British services and experiences in Scandinavia, that the Germans might strike in Iceland. On these grounds in addition to own strategically needs, the British diplomatic and military services were committed to forestall a German coup and pressed for the occupation of Iceland. In this article the decision-making process that led to the British action is reassessed. As a result Bittner's conclusion is challenged. This article argues that the threat of an imminent German attack and occupation of Iceland was manufactured solely to justify ...