Die Struktur der Nominalphrase im Tersaamischen

Tersaamisch ist eine extrem vom Aussterben bedrohte ostsaamische (uralische) Sprache, die auf der Halbinsel Kola im Nordwesten Russlands gesprochen wird. Es gibt heute nur noch höchstens 30 Sprecher. Die Arbeit behandelt zum ersten Mal systematisch die Struktur der Nominalphrase im Tersaamischen. Ad...

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Bibliographic Details
Main Author: Behnke, Anja
Other Authors: Kusmenko, Jurij, Bull, Tove
Format: Master Thesis
Language:German
Published: Humboldt-Universität zu Berlin, Philosophische Fakultät II 2010
Subjects:
Online Access:http://edoc.hu-berlin.de/18452/14837
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:11-100207667
https://doi.org/10.18452/14185
Description
Summary:Tersaamisch ist eine extrem vom Aussterben bedrohte ostsaamische (uralische) Sprache, die auf der Halbinsel Kola im Nordwesten Russlands gesprochen wird. Es gibt heute nur noch höchstens 30 Sprecher. Die Arbeit behandelt zum ersten Mal systematisch die Struktur der Nominalphrase im Tersaamischen. Adnominale Possessoren werden mit Genitiv oder Lokativ markiert. Innerhalb der Demonstrativpronomina und auch der Numeralia tritt im Tersaamischen eine ‚partielle Kongruenz‘ auf. Dabei findet in einigen Kasus eine vom Kopf ausgelöste Kasusmarkierung am Modifikator statt: ters. af'ti-in (num-ill.sg) kyeel-an (Fisch-ill.sg) - 'mit einem Fisch'; tu-jn (dem:prox-loc.pl) tschüd'-ijn (Tschude-loc.pl) pyk - 'diesen Tschuden allen'. Eine Besonderheit der Personalpronomina ist ihr möglicher Ausdruck von Possessivität mit Hilfe des Lokativs. Postpositionen haben im Tersaamischen die Besonderheit, die Kasussuffixe des Bezugsnomens anzunehmen: ters. jienes pyyt't-i Aaccyje kyotte-gür'r-i (psp-ill.sg) - 'Seine Mutter brachte er bis zur Hütte der Az'. Quantifikatoren regieren verschiedene Kasus am Kopfnomen. Es existieren außerdem vielfältige Partizipialsuffixe, die so gut wie nicht untersucht und beschrieben sind. Ter Saami is a critically endangered East-Saamic (Uralic) language that is spoken on the Kola peninsula in North West Russia by no more than 30 speakers. This thesis presents the first systematic investigation of noun phrase structure in Ter Saami. Characteristic features are, for example, adnominal possessors marked either with genitive or locative case or the 'partial agreement' of demonstratives and numerals: In some forms of the paradigm we find case marking on the modifier that is triggered by the head: ters. af'ti-in (num-ill.sg) kyeel-an (Fisch-ill.sg) - 'with a fish'; tu-jn (dem:prox-loc.pl) tschüd'-ijn (Tschude-loc.pl) pyk - 'to these all Čudes'. Personal pronouns can use locative case for expressing possession. Postpositions in Ter Saami sometimes adopt the case suffixes of the related noun: ters. jienes ...