Morphologische und physiologische Untersuchungen an transparenten und kataraktösen Linsen von Farm- und Wildlachsen

In Ländern wie Norwegen und dem Vereinigten Königreich hat die Farmhaltung von Salzwasserfischen, speziell Lachsen, in den zurückliegenden 10 bis 15 Jahren große wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Aus diesen Ländern wurde in den zurückliegenden 8 Jahren vermehrt über eine zunehmende Rate von Katarak...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Willeke, Katja
Other Authors: n, Prof. Dr. med. vet. Holger Martens, Priv.-Doz. Dr. rer. nat. Alfred Wegener, Prof. Dr. rer. nat. Heribert Hofer
Format: Doctoral or Postdoctoral Thesis
Language:German
Published: 2008
Subjects:
Online Access:https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/12600
https://doi.org/10.17169/refubium-16798
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:kobv:188-fudissthesis000000005256-0
Description
Summary:In Ländern wie Norwegen und dem Vereinigten Königreich hat die Farmhaltung von Salzwasserfischen, speziell Lachsen, in den zurückliegenden 10 bis 15 Jahren große wirtschaftliche Bedeutung erlangt. Aus diesen Ländern wurde in den zurückliegenden 8 Jahren vermehrt über eine zunehmende Rate von Kataraktausbildung bei Lachsen berichtet. Die Katarakte können aus den bisherigen Kenntnissen der Fischlinsenphysiologie und –morphologie nicht erklärt werden. In der vorliegenden Arbeit werden verschiedene Schritte der Glykolyse in der Fischlinse (anhand von Bestimmung der spezifischen Aktivität von 5 Enzymen in definierten Linsenschnitten) spektrophotometrisch untersucht. Es werden erste Einblicke in die Stoffwechsel-Physiologie der Fischlinse gezeigt und Voraussetzungen für die spätere gezielte Untersuchung von möglichen Kataraktnoxen benannt. Der Linsenstoffwechsel der Lachse verläuft ähnlich dem der Säugetiere. Die gemessenen Enzymaktivitäten liegen in der Fischlinse deutlich unterhalb derer, die von Säugetierlinsen bekannt sind. Die niedrigen Enzymaktivitäten können Ausdruck einer Anpassung an die umgebende Wassertemperatur sein. Die relativ hohen LDH-Aktivitäten und PFK-Aktivitäten beweisen das Stattfinden der Glykolyse in der Augenlinse von Lachsen. Die niedrigeren PFK-Aktivitäten in den kataraktösen Farmlachslinsen können die Hemmung dieses Enzyms durch ein Überangebot an Glukose oder eine Entkopplung der Glykolyse beispielsweise durch Organophosphate anzeigen. Die G6P-DH liefert ein Indiz für das Vorhandensein des Pentosephosphatweges. Eine erhöhte AR-Aktivität weist auf einen latenten Typ II-Diabetes hin. Dies ist bei den unveränderten Linsen der Farmlachse und bei Kataraktlinsen gezeigt worden und deutet darauf hin, dass der Farmlachs ein ständiges Nahrungsüberangebot nicht verstoffwechseln kann. Eine hohe SDH-Aktivität bei den nur kurzfristig unter Stress stehenden WSS könnte eine Schutzfunktion anzeigen. Nimmt der WSS kurzfristig viele Kohlenhydrate zu sich, könnte die SDH verstärkt arbeiten, um ein Überangebot ...