Baltų kalbų garnio pavadinimai

REIHERNAMEN IN DEN BALTISCHEN SPRACHEN Zusammenfassung Aus unserer Übersicht der Reihernamen ist zu folgern, daß der Fischreiher (Ardea cinerea L.) in den baltischen Sprachen größtenteils nach seinem rauhen, durchdringenden Schrei benannt worden ist. Benennungen dieser Art sind folgende: preuß. geey...

Full description

Bibliographic Details
Published in:Baltistica
Main Author: Vincas Urbutis
Format: Article in Journal/Newspaper
Language:German
English
French
Lithuanian
Latvian
Russian
Published: Vilnius University 2011
Subjects:
uhu
Online Access:https://doi.org/10.15388/baltistica.2.2.926
https://doaj.org/article/b462089a0d374928a5f91e88af9fdee3
Description
Summary:REIHERNAMEN IN DEN BALTISCHEN SPRACHEN Zusammenfassung Aus unserer Übersicht der Reihernamen ist zu folgern, daß der Fischreiher (Ardea cinerea L.) in den baltischen Sprachen größtenteils nach seinem rauhen, durchdringenden Schrei benannt worden ist. Benennungen dieser Art sind folgende: preuß. geeyse, lit. génšė (gę́šė, gemšė?), génžė̃ (gę́žė), géršė, govaras (vgl. govė, gauti „heulen“, asl. govor ъ „Lärm“ usw.), lett. dz ē se, dzēstre, dzēzis, kli­jāns, žūris (vgl. žūrēt, žurēt „heulen", lit. žiū̃ras „Uhu“, žiurlỹs „großer Brachvogel“ usw.) und vielleicht (nach der traditionellen Etymologie) lit. garnỹs, lett. gārnis (kārnis). Manche Benennungen hat der Reiher nach seiner Nahrung (Fische) oder nach seiner Ernährungsweise (das Verschlingen der Fische) erhalten, z.B.: lit. žuvė́čia, žuvė́dra (die letzte Benennung ist weit verbreitet für die Möwe, wobei diese Bedeutung die ältere ist), žugara (eig. „einer, der Fische verschlingt, Fischfresser“), vielleicht auch lit. garnỹs, lett. gārnis (wenn diese Benennung mit. lit. gérti, lett. dzert „trinken“, früher sicher auch „(ver)schlingen“, zusammenhängt). Andere Benennungen sind mit der Art, wie der Reiher mit S-förmig gebogenem und eingezogenem Hals steht sowie fliegt (a) oder wie er langsam (in gebückter Haltung) und mit langen Schrit­ten geht (b), verbunden: a) lit. kumpakãklis, didžiagur̃klis, b) lett. guoris (vgl. „gohritees, mit lan­gen faulen Schritten daher gehen“ — J. Langes Lexicon, lit. guorẽlė „ein Huhn, das immer langsam und gebückt geht“, gū̃rinti „langsam, gebückt gehen“ usw.). Lit. vãnagas, lett. kalnu vanags „Reiher" stammt aus der Bibelsprache, in der durch den gut bekannten Habichtnamen die Reiherbenennung ersetzt worden ist. Lit. dial. čė́pl(i)a (čaplė) ist ein slawisches Lehnwort (< poln. czapla oder wruss. ча́пля), während lett. (nur in Dictionarium von G. Elger belegt) spebers eine Entlehnung aus dem Deutschen (< d. Sperber) ist.