Liochthonius sellnicki

Liochthonius sellnicki (Thor, 1930) (Abb. 17 ab) Brachychthonius sellnicki Sig Thor, 1930: p. 58, Taf. VII, Fig. 2. Brachychthonius scalaris Forsslund, 1942: p. 2, Fig. 3. Brachychthonius brevis: Hammer, 1944, p. 40. Brachychthonius sellnicki: Weis-Fogh, 1947/48, p. 267, Fig. 40 bis 45. Brachychthon...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Moritz, M.
Format: Text
Language:unknown
Published: Zenodo 1976
Subjects:
Online Access:https://dx.doi.org/10.5281/zenodo.6284237
https://zenodo.org/record/6284237
Description
Summary:Liochthonius sellnicki (Thor, 1930) (Abb. 17 ab) Brachychthonius sellnicki Sig Thor, 1930: p. 58, Taf. VII, Fig. 2. Brachychthonius scalaris Forsslund, 1942: p. 2, Fig. 3. Brachychthonius brevis: Hammer, 1944, p. 40. Brachychthonius sellnicki: Weis-Fogh, 1947/48, p. 267, Fig. 40 bis 45. Brachychthonius scalaris: Strenzke, 1951, p. 235. Brachychthonius scalaris: Hammer, 1952a, p. 17. Fig. 6. Brachychthonius scalaris: Hammer, 1952b, p. 407, Fig. 1. Brachychthonius nodosus Willmann, 1952: nov. syn. Brachychthonius sellnicki: Forsslund 1957, p. 589. Brachychthonius sellnicki: Sellnick, 1960, p. 83. Liochthonius sellnicki: Bulanova-Zachvatkina 1967, p. 119. Liochthonius sellnicki: Niedbala 1972b, p. 187, Abb. 8. Liochthonius sellnicki: Niedbala 1974, p. 501, Abb. 53. Die mögliche Identität von Brachychthonius nodosus Willmann und L. sellnicki (Thor) ist bereits von Niedbala (1974) geäußert worden. In der Kollektion Willmann befindet sich ein mit " Brachychthonius nodosus n. sp. " beschriftetes Präparat, daß 1 stärker gequetschtes Exemplar enthält. Körpermaße, Chaetotaxie, Form der Sensilluskeule, weite Anordnung der interbothridialen Dorsalmuskulatur, ein starker Absatz des Prodorsum vor den Lamellarhaaren sowie auf dem Pygidium sprechen eindeutig für eine Identität mit L. sellnicki, nicht aber mit L. muscorum. Brachychthonius nodosus Willmann ist somit jüngeres Synonym zu L. sellnicki (Thor). Material: NRSt: 1 Ad., Neotypus, Coll. Forsslund, mikroskop. Präparat, Spitzbergen, Tejstfjället, A. Holm leg. 28.7.1954. - NRSt: 1 Ad., Coll. Forsslund Mf 221, mikroskop. Präparat (sub Brachychthonius scalaris Forsslund, Holotypus), Schweden, Västerbotten, Degerfors, Svartberget, K.-H. Forsslund leg. 8. 9. 1933. - NRSt: 1 Ad., Coll. Forsslund Mf 869, mikroskop. Präparat, Schweden, Dalarna, Ludvika, Ställviksberget, K.-H. Forsslund leg, 1. 10. 1960. - NRSt: 1 Ad., Coll. Forsslund Mf 1658, mikroskop. Präparat, UdSSR, Sibirien, Irkutsk, F. E. Leiler leg. 16.8.1968. - NRSt: 1 Ad., Coll. Forsslund Mf 709, mikroskop. Präparat (sub Brachychthonius sellnicki), Schweden, Angermanland, Vibyggera, Skuleberget, K.-H. Forsslund leg. 6.6.1959. - NRSt: 1 Ad., Coll. Forsslund Mf 881a, mikroskop. Präparat, Schweden, Dalarna, Ludvika, Storgarden, 3. 10. 1960. - NRSt: 1 Ad., Coll. Forsslund Mf 842, mikroskop. Präparat, Schweden, Dalarna, St. Tuna, Tvärstupet, H. W. Waldén leg. 13. 7. 1960. - NRSt: 1 Ad., Coll. Forsslund Mf 962, mikroskop. Präparat, Schweden, Dalarna, Älvdalen, Hykieberget, 14. 7. 1961. - NRSt: 1 Ad., Coll. Forsslund Mf 988, mikroskop. Präparat, Schweden, Lappland, Stensele, Kyrkberget, H. W. Waldén leg. 24.7.1961. - NRSt: 1 Ad., Coll. Forsslund Mf A3, mikroskop. Präparat, Italien, Toscana, Berberino, 17. 9. 1961. Slg. Hirschmann: 1 Ad., Coll. Willmann, mikroskop. Präparat (sub Brachychthonius nodosus n. sp.Typus), BRD, Wangerooge, Weiden und Wiesen, C. Willmann leg. Nr. 54, 24. 10. 1949. UNMB: 1 Ad., Norwegen, Nordaland, Eidfjord, Stigstur1225 m, Solhög leg. 19. 5. 1933 [muss heißen 19. 5. 1973]. - UNMB: 1 Ad., Griechenland, Céphalonie, Mont Rudi, B. Hauser leg. 31. 8. 1971. ZMH Nr. A1-1972-679: 1 Ad., Coll. Sellnick, mikroskop. Präparat, Österreich, Nordtirol, Neuleutasch bei Seefeld, E. Jahn leg. (LC Leu III, St. 6/64) VI. 1964. - ZMH Nr. A1-1972-684; 1 Ad., Coll. Sellnick, mikroskop. Präparat, Österreich, Nordtirol, Neuleutasch bei Seefeld, E. Jahn leg. (LC Leu, VIB). ZMB Nr. 90/III, 1,1: 5 Ad., mikroskop. Präparat, DDR, Helmshagen bei Greifswald, Altbuchenbestand auf Lehm, M. Moritz leg. 19. 7. 1957. - ZMB Nr. 90/HKAII-5: 1 Ad., DDR, Eldena bei Greifswald, Elisenhain, Fichtenaufforstung im Altbuchenbestand, M. Moritz leg. 1961 [[laut Moritz (1965) war es der 16.8.1962]]. - ZMB Nr. 90/B 124: 1 Ad., DDR, Nordrand des Kyffhäusergebirges bei Nymburg, Fichten-Birkenjungwuchs, M. Moritz leg. 11. 5. 1967. - ZMB Nr. 90/8158: 1 Ad., DDR, NW-Strand der Insel Rüden, Greifswalder Bodden, Schilfbestand zwischen Wasserschlenken, M. Moritz leg. 27. 6. 1967. - ZMB Nr. 90/B 170: 1 Ad., DDR, Harz, Schierke, Lebermoose am Bodeufer, M. Moritz leg. 10. 8. 1967. - ZMB Nr. 90/823E: 1 Ad., DDR, Ostritz, Oberlausitz, Westufer des Neißetals, Fichtenwald, H.-D. Engelmann leg. 8. 12. 1966. - ZMB Nr. 90/B292: 1 Ad., Österreich, Nord-Burgenland, Donnerskirchen, Eichen-Hainbuchenwald, R. Schuster leg. 30. 9. 1962 et ded. 1975. Neotypus, Locus typicus: Forsslund hat 1957, p. 589 an Hand von Material von Spitzbergen, das von A. Holm 1954 gesammelt wurde, überzeugend nachgewiesen, daß L. scalaris (Forsslund) mit L. sellnicki (Thor) identisch ist. In der Sammlung des Naturhistoriska Riksmuseet Stockholm befindet sich in der Kollektion Forsslund ein mikroskopisches Präparat von L. sellnicki mit der Aufschrift " Liochthonius sellnicki (S. Thor), Neotypus, Spetsbergen, Tejstfjället, 28.7.1954 A. Holm leg.". Forsslund (1957) macht in seiner Arbeit keine Angaben zum Neotypus. Da aber die Milbensammlung Sig Thors durch letztwillige Verfügung nach seinem Tode vernichtet wurde (vgl. K. Viets 1956, p. 9), wird in diesem Zusammenhang das oben genannte Exemplar von Spitzbergen, Tejstfjället als Neotypus festgelegt. Der Locus typicus ist Spitzbergen, Tejstfjället, A. Holm leg. 28. 7. 1954. Beschreibung: Die Farbe ist goldgelbbraun. Die Tiere sind im allgemeinen stark sklerotisiert und die Maculae sind deutlich sichtbar. Sie haben einen breiten und gedrungenen Körperbau, wobei die größte Breite in der Mitte des Opisthosomaabschnittes CD liegt. Von hier aus nimmt die Körperbreite caudad deutlich ab. Das Pygidium erscheint in der Aufsicht relativ kurz und schmal. Die robusten Dorsalborsten sind kurz und spitz und durch schmale seitliche Randlamellen erweitert. Das Prodorsum ist breiter als lang. Wie bei L. muscorum ist es hochgewölbt. Seine größte Profilhöhe erreicht es mit einer Aufwölbung zwischen den Lamellarhaaren. Diese Aufwölbung ist in der Aufsicht als Querlinie zwischen den Lamellarhaaren erkennbar. Charakteristisch ist für L. sellnicki eine 2. Querlinie in der Mitte zwischen den Lamellar- und Rostralhaaren. Sie wird durch einen deutlich abgesetzten Querwulst des rostralen Prodorsum hervorgerufen. Dadurch entsteht ein stufenförmiger Abfall des rostralen Prodorsum, der besonders in der Seitenansicht erkennbar ist. Das Rostrum ist stark gewölbt und durch den Querwulst vor den Lamellarhaaren gut abgesetzt. In der Aufsicht überragt die Rostralwölbung den Vorderrrand des Rostrum, so daß auch die Rostralhaare randständig erscheinen. Im Verhältnis zu den normallangen Rostralhaaren sind die Lamellar- und besonders die Interlamellarhaare auffällig kürzer. Im Durchschnitt sind die Interlamellarhaare nur halb so lang wie die Rostralhaare. Der Abstand der Lamellar- und Interlamellarhaare ist im Durchschnitt gleich. Der Sensillus ist dem von L. muscorum sehr ähnlich. Die untere Ecke der Keule ist aber schmaler, beziehungsweise spitzer abgesetzt, so daß zwischen der dorsalen und der ventralen Distalspitze ein breiterer gerader Zwischenraum vorhanden ist. Auch ist die proximale Hälfte der Keule zum Stiel hin gleichmäßiger verjüngt. Die interbothridialen Maculae sind im allgemeinen leicht oval, von gleicher Größe und um ihren Querdurchmesser in 2 parallelen Längsreihen voneinander entfernt. Die exobothridialen Höcker sind groß und hochgewölbt. Die Anordnung der Notogasterborsten entspricht der von L. muscorum. Im Unterschied zu dieser Art sind aber bei L. sellnicki die c1- und d1- Borsten im Verhältnis zu den bei beiden Arten gleichlangen e1- Borsten wesentlich kürzer. Die d2- Borsten überragen den Hinterrand des Notogasterschildes, während die seitlichen d1- Borsten diesen gerade erreichen. Das Pygidium fällt hinter den h1- Borsten fast senkrecht ab. Hinter den f1- Borsten befindet sich außerdem ein Querabsatz, der über die 4 Maculae der vorderen medianen Muskelansätze bis zu den lateralen Maculae reicht. Ein zweiter kürzerer Absatz befindet sich hinter den h1- Borsten. Dieser treppenartige Abfall der vorderen medianen Pygidiumfläche ist im Zusammenhang mit den oben genannten Querwülsten des rostralen Prodorsum für L. sellnicki typisch. Der vordere Pleuralschild Pl1 ist höher als lang. Die Originalbeschreibung Sig Thors gibt neben allgemeinen, gattungscharakteristischen Merkmalsangaben einige Hinweise, die die Identität der hier untersuchten Tiere mit L. sellnicki (Thor) beweisen. Thor spricht von einer gelblichen Färbung und einer Körperform, die gewöhnlich "kurz und breit" ist. Die Notogasterhaare "sind lang, schwach abgeflacht", die "kurzen Haare in der letzten (hinteren) Reihe" sind "gegen das distale Ende breiter und anscheinend zweigeteilt". Von ähnlicher Form beschreibt et die c2-, c3- und die Exobothridialhaare. Thor meint hier mit Sicherheit die lamellenartigen Erweiterungen der Dorsalhaare. Wesentlich erscheint in diesem Zusammenhang aber die folgende Bemerkung Thors: "Weit vorn zeigt der Thorax eine schwach gebogene Querlinie mit zwei sehr kurzen (bisweilen distal erweiterten) Borsten; vor dieser Querlinie biegt er sich nach unten und geht in eine distal sanft gerundete Verlängerung mit zwei langen, ganz distalen, einfachen Haaren über." Hiermit ist der stufenförmige Abfall des rostralen Prodorsum gemeint. In der auf Tafel VII, Figur 2 wiedergegebenen Fotographie ist außerdem der für die Art typische Querabsatz des Pygidium zu erkennen. Systematische Stellung: Liochthonius sellnicki unterscheidet sich von dem gleichgroßen L. muscorum durch den Querwulst auf dem rostralen Prodorsum und hinter den f1- Borsten des Pygidium. Außerdem durch die unterschiedliche Länge der Dorsalborsten, besonders aber der Interlamellarhaare, die bei L. sellnicki auffällig kürzer sind, sowie durch die Form der Sensilluskeule. Die ökologischen Ansprüche beider Arten sind bei gleichem Verbreitungsgebiet unterschiedlich. Für L. sellnicki läßt sich sehr deutlich eine besondere Bevorzugung der feuchteren bis nassen Standorte erkennen. : Published as part of Moritz, M., 1976, Revision der europäischen Gattungen und Arten der Familie Brachychthoniidae (Acari, Oribatei) Teil 1. Allgemeiner Teil: Brachychthoniidae Thor, 1934. Spezieller Teil: Liochthonius v. d. Hammen, 1959, Verachthonius nov. gen. und Paraliochthonius nov. gen., pp. 27-136 in Mitteilungen aus dem Zoologischen Museum in Berlin 52 on pages 76-79