Homogenisierung von Radiosondentemperaturzeitreihen in der Antarktis mit ERA-Interim Daten

Das am Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Wien entwickelte Verfahren zur Homogenisierung von Radiosondentemperaturzeitreihen RAOBCORE (Radiosonde Observation Correction using Reanalysis) hat bisher Zeitreihen der Differenz zwischen Beobachtungen und Backgroundvorhersagen aus ERA...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Radanovics, Sabine
Format: Thesis
Language:German
Published: (:none) 2010
Subjects:
Online Access:https://dx.doi.org/10.25365/thesis.8674
https://othes.univie.ac.at/8674/
Description
Summary:Das am Institut für Meteorologie und Geophysik der Universität Wien entwickelte Verfahren zur Homogenisierung von Radiosondentemperaturzeitreihen RAOBCORE (Radiosonde Observation Correction using Reanalysis) hat bisher Zeitreihen der Differenz zwischen Beobachtungen und Backgroundvorhersagen aus ERA-40 Reanalysen (sogenannte Innovationsstatistiken) zum Auffinden und Korrigieren von Brüchen verwendet. Am wenigsten zufriedenstellend hat das in der Antarktis funktioniert, da in ERA-40 in den letzten Jahren die Brewer-Dobson Zirkulation zu stark ausgeprägt war, was zu vertikal inkonsistenten Temperaturtrends in der Antarktis geführt hat. Mittlerweile sind mit ERA-Interim neue Reanalysen verfügbar, die diesbezüglich deutlich besser und daher zumindest ab 1989 eine bessere Referenz zur Homogenisierung sind. Die Methode zur Berechnung der Bruchgrößen wurde verbessert und mit der ursprünglichen Methode verglichen. Brüche in antarktischen Radiosondentemperaturzeitreihen werden nur noch korrigiert, wenn mindestens fünf umliegende, ebenfalls antarktische Stationen als Referenz zur Berechnung der Bruchgröße zur Verfügung stehen. Ohne Nachbarstationen sind die Sprünge vor 1989 praktisch nicht korrigierbar, da der Background bei ERA-40, der vor 1989 weiterhin verwendet wird, in der Antarktis größere Inhomogenitäten durch Änderungen bei den Satellitendaten hat. Die Auswirkungen von Verbesserungen in der Korrekturberechnung für antarktische Stationen und von ERA-Interim Innovationen auf die Homogenisierung von antarktischen Radiosondentemperaturzeitreihen wurde untersucht. Mit den neuen Korrekturen passen die Zeitreihen besser zum Mittel über alle antarktischen Stationen. Die räumliche Homogenität der Radiosondentemperaturtrends wird verbessert. Einige Brüche können nicht mehr korrigiert werden, da es zu wenig Daten von umliegenden Stationen gibt. Der Einfluss der Methode zur Berechnung der Bruchgrößen ist vor 1989 deutlich größer als danach wo ERA-Interim Daten verfügbar sind.