We're from the internet

• Main Author: König, Thomas
• Format: Thesis
• Language: English
• Published: (:none) 2015
• Subjects: Hatten; Iceland
• Online Access: https://dx.doi.org/10.25365/thesis.36487; https://othes.univie.ac.at/36487/

The purpose of this thesis is to explore the influence of cyber activism in contemporary protest movements. It investigates the “Icelandic Modern Media Initiative” (IMMI), a parliamentary proposal that was triggered by WikiLeaks and carried out by a grassroots movement. IMMI aims at turning Iceland into a safe haven for information online. By collecting and adapting the world’s strongest freedom of expression laws, it tries to protect online content with Icelandic law. IMMI provides an important case study for constructive counter governance during the financial crisis in 2008. The case study was designed to investigate IMMI through a research trip to Iceland in 2014, which provided important contextual knowledge and local information. Interviews were conducted with the most influential stakeholders in IMMI and the events which lead to its emergence. The diversity of the information collected allows for a holistic picture of IMMI’s influences, obstacles and consequences. Based on the results of the study, it can be concluded that the influence of cyber activism in the tech-savvy country unfolded in two main stages. First, the emergence of IMMI was originally caused by confidential documents on the whistleblower platform WikiLeaks. Second, WikiLeaks also served as an inspiration model for IMMI’s proposal. Julian Assange was part of the original activist group that drafted IMMI, and therefore, his notion of freedom of expression is part of IMMI as well. Although the proposal was approved unanimously in the Althingi, the Icelandic parliament, its implementation has since slowed. A lack of funding and political will resulted in the near stagnation of IMMI with only part of it being turned into Icelandic law. The result of IMMI is consequently not the Icelandic data safe haven that was originally intended. IMMI’s significance resides on a less formal level and could be a basis for further research, in Iceland and in other countries as well. As such, IMMI is an important part of the contemporary discussion on freedom of expression and its protection online. : Die vorliegende Master-Arbeit befasst sich mit den Einfluss von Cyberaktivismus in aktuellen Protestbewegungen. Thema der wissenschaftlichen Auseinandersetzung ist die „Icelandic Modern Media Initiative“ (IMMI), ein von WikiLeaks ausgelöster und von Aktivisten verfasster Gesetzesantrag in Island. Der Antrag wurde 2010 einstimmig im isländischen Parlament Althingi verabschiedet und sollte Island in einen „Safe Haven of Bits“ verwandeln. Inspiriert von den stärksten Gesetzen zur Meinungs- und Medienfreiheit in verschiedenen Ländern, schlägt IMMI eine umfassende Gesetzesnovellierung vor. Sie zielt darauf ab, Online Information in Island unter juristischen Schutz zu stellen. Dadurch bietet IMMI eine hervorragende Fallstudie für konstruktive Gegenöffentlichkeit. Im Zuge dessen wurde in Island eine Feldforschung durchgeführt, um die Fallstudie mit Kontext und lokalen Informationen anzureichern. Schlüsselpersonen, die zur Entstehung von IMMI beitrugen, hatten sich ebenfalls zu Interviews bereit erklärt. Die Diversität der Informationen erlaubt ein holistisches Bild von IMMIs Einflüssen, Problematiken und Konsequenzen in den Jahren nach der Verabschiedung im Althingi. Die Ergebnisse der Studie führen zu dem Schluss, dass Cyberaktivismus in Island zwei zentrale Rollen spielte. Erstens wurde die Idee zu IMMI ausgelöst von vertraulichen Dokumenten auf der Whistleblower-Plattform WikiLeaks. Zweitens diente WikiLeaks auch als Inspiration für den von IMMI eingebrachten Gesetzesantrag. Julian Assange war Teil der Aktivistengruppe, die den ersten Entwurf verfasste und damit maßgeblich an der Entstehung beteiligt. Somit ist Assanges Auffassung von Informationsfreiheit ein integraler Bestandteil von IMMI. Obwohl IMMIs Gesetzesvorschlag im isländischen Parlament einstimmig verabschiedet wurde, verzögerte sich die Implementierung. Fehlende Finanzmittel und auch mangelnder politischer Wille führten beinahe zu einem frühen Stillstand, obwohl IMMI nur teilweise in isländischem Gesetz implementiert worden war. Die Konsequenz von IMMI ist schlussendlich nicht der ursprünglich angestrebte isländische „Safe Haven of Bits“. Die Initiative spielt vielmehr eine informelle Rolle und kann als Basis für weitere Projekte und Forschungen dienen, lokal in Island als auch international. IMMI ist ein wichtiger Bestandteil des gegenwärtigen Diskurses zum Schutz von Meinungsfreiheit online.