Fossilien im Volksglauben: das Einhorn

My Thesis, called “Fossils in popular belief: The Unicorn” is about the myth of unicorns. People have believed in this legendary animal for decades and there still remain many stories and assumptions about it. The Myth about this unicorn my appeared in China in the 3rd millennium before Christ. Sour...

Full description

Bibliographic Details
Main Author: Reidinger, Maria Magdalena
Format: Thesis
Language:German
Published: (:none) 2011
Subjects:
Online Access:https://dx.doi.org/10.25365/thesis.15027
https://othes.univie.ac.at/15027/
Description
Summary:My Thesis, called “Fossils in popular belief: The Unicorn” is about the myth of unicorns. People have believed in this legendary animal for decades and there still remain many stories and assumptions about it. The Myth about this unicorn my appeared in China in the 3rd millennium before Christ. Sources have also been uncovered in India in accounts concerning the legend of Buddha. These appeared in the 4th or 5th century B.C. Ktesias, a Greek scholar and doctor to King Artaxerxes II Mnémon, was one the first European to describe the unicorn. King Artaxerxes reigned about 405 B.C. It is possible that Ktesias, along with, Aristoteles, Megsthenes, Plinius and Aelianus, who succeeded him and also wrote about the unicorn, saw nothing more than animals with horns, such as the Indian rhinoceros or an antelope. The unicorn is also mentioned in the bible, in both the Old and New Testament. This can be put down to a mistake during translations oft he text from Hebrew to Old Greek. On of the most important sources of information on the unicorn in earlier medieval times was the Physiologus. This text was compiled by different writers at different times. The story about the virgin and the unicorn appeared in Europe during these times too, after it was mentioned the first time in the Middle East hundreds of years ago. As a result of trade connections and wars fought between the Middle East and West and the subsequent merging of cultures and traditions, this story came to Europe. The belief of the horn having medicinal and healing powers first cropped up in the 12th century. One of the first persons to write about it was Hildegard von Bingen. People at the time believed, that the horn was also able to show the presence of poison. In medieval times there was a huge boom in the sale and use of unicorn horn. The importance of the unicorn in medieval times is evident from the large numer of unicorn drawings and images that existed at the time. All sorts of things were passed of ass unicorn horn. Amongst these were narwhale or rhinoceros horn, but also mammoth or cave bear teeth. A distinction was made between “unicornu falsum” (tooth of the narwhale) and “unicornu verum” (fossils and the horn of the rhinoceros). Horn and tooth analysis has shown calcium carbonate deposits in the teeth, which can have positive effects on organisms, but not those the unicorn horn is reputed to have had in medieval times. Nowadays calcium carbonate is used in medicine. One oft he most important sources of information of unicorns in the 18th century was a reconstruction of the animal by Otto von Guericke and Gottfried Wilhem Leibniz. Upon closer inspection it becomes evident though, that this reconstruction is made up of different animals’ bones. The 19th century marked the end of the belief in unicorns. Georges Cuvier was the first man who proved scientifically that unicorns could not be real. But some people believe in them to this day nevertheless. This thesis also provides a description oft he Pleistocene and a number of fossilized animals, such as the mammoth, cave bears or the whoolly rhinoceros, as most fossils that were passed off as unicorn were the remains of animals that lived during this epoch. The so-called unicorns spotted by ancient and medieval people are also described. Summing up, it can be said that the unicorn has fascinated people for a very long time and is likely to inhabit their imaginations for many years to come. : In meiner Diplomarbeit „Fossilien im Volksglauben: Das Einhorn“ geht es, wie es der Titel schon sagt, um den Mythos Einhorn. Seit je her glauben die Menschen an die Existenz eines solchen Tieres und bis heute verstummen die Berichte und Aussagen über dieses Wesen nicht. Man kann mit Sicherheit sagen, dass der Mythos, rund um das einhörnige Tier, aus Asien stammt. Es gibt Quellen aus China in denen das Einhorn schon im 3. Jahrtausend vor Christus beschrieben wird. In Indien findet man Aufzeichnungen aus der Buddah-Legende, die im 4. oder 5. Jahrhundert vor Christus entstanden sein muss. Ktesias, ein griechischer Gelehrter und Leibarzt vom Perserkönig Artaxerxes II. Mnémon, welcher um 405 vor Christus regierte, war einer der ersten Europäer der über das Einhorn berichtete. Wie auch bei seinen Nachfolgern Aristoteles, Megsthenes, Plinius oder Aelianus, welche ebenfalls von dem Tier berichteten, handelte es sich um Verwechselungen mit anderen horn- oder geweihtragenden Tieren, wie beispielsweise dem Panzernashorn oder Antilopen. Auch in der Bibel, sowohl im Alten, als auch im Neuen Testament wird das Tier in vielen Parabeln und Textstellen beschrieben, wobei man hier von einem Übersetzungsfehler aus dem Hebräischen ins Altgriechische ausgehen kann. Eine wichtige Quelle des Frühmittelalters ist der Physiologus. Es handelt sich hier um eine Zusammenkunft mehrerer Schriften von verschiedenen Autoren. Hier wird das Einhorn unter anderem auch naturwissenschaftlich beschrieben. Der Mythos, dass das Einhorn nur durch eine Jungfrau gefangen werden kann, tritt hier das erste Mal wieder auf. Man kann aber davon ausgehen, dass diese Geschichte aus dem asiatischen Raum kommt – schon dort gibt es Zusammenhänge zwischen Jungfrauen und dem Tier. Durch Handelsbeziehungen und Kriege könnten sich westliche und österliche Traditionen vermischt haben. Der Glaube an die medizinische Wirkung, die dem Horn Jahrhunderte lang nachgesagt wurde, entstand im 12. Jahrhundert. Hildegard von Bingen gilt als eine der Ersten, die sich damit beschäftigt hat. Horn gilt als Giftanzeiger und wird für jegliche Krankheiten als Heilmittel verwendet. Im Mittelalter begann ein regelrechter Aufschwung des Horns und der Handel mit diesem Gut florierte. So ziemlich alles wurde als Einhorn veräußert, angefangen vom Zahn des berühmten Narwals („unicornu falsum“) bis hin zu Mammutstoßzähnen oder auch Zähnen von Höhlenbären („unicornu verum“). Alles was irgendwie ähnliche Form mit einem Horn eines Einhorns haben könnte wurde verkauft. Die Hochkonjunktur im Mittelalter erkennt man auch an der Fülle von Darstellungen in Gemälden und Bilder. Durch Materialanalysen an Zähnen und Hörner erkennt man, dass Calziumcarbonat vor allem in Zähnen enthalten ist. Dieses könnte durchaus eine positive Wirkung auf den Organismus gehabt haben. Bis heute ist dieses Mineral in der Medizin in Verwendung. Jedoch hatte es definitiv nicht die Wirkung an welche die Bevölkerung im Mittelalter glaubte. Eine der wichtigsten Quellen und die wichtigste Darstellung ist die Einhorn Rekonstruktion von Otto von Guericke und Gottfried Wilhelm Leibniz. Betrachtet man diese erkennt man schnell, dass die Knochen von verschiedenen rezenten Tieren willkürlich zusammengestellt wurden. Das Ende rund um die Vorstellung, dass das Einhorn wirklich existierte, kommt allmählich im 19. Jahrhundert auf, wobei immer wieder auch in den Jahrhunderten davor kritische Stimmen laut wurden. Georges Cuvier hatte es als erster auch wissenschaftlich nachgewiesen. Wobei manche Menschen bis heute davon ausgehen, dass das sagenumwobene Tier existiert. Ein weiterer Teil in der Arbeit beschäftigt sich mit dem Pleistozän und den Tiergattungen und -arten, die zu jener Zeit existierten, da ja Mammut, Höhlenbär oder Wollnashorn als vermeintliches Einhorn verkauft wurden. Auch jene Tiere, mit welchen das Einhorn in der Antike und im späteren Mittelalter bei Sichtungen verwechselt wurde, werden beschrieben. Abschließend kann man sagen, dass das Einhorn die Menschen seit je her faszinierte und es wird wohl noch länger in den Köpfen der Menschen erhalten bleiben, schon alleine auf Grund der Film- und Medienindustrie.